Vor der großen Erleuchtung ist Arbeit nötig, und zwar mitunter in beträchtlicher Höhe. Arbeiter schweben in Metallkörben über der Rotenturmstraße, Manuela hängt rund zehn Meter über der Fahrbahn und fixiert eine rote Kugel in der Verankerungsplatte.
Sieben Stück gibt es davon, mit vier Metern Durchmesser und je 230 Kilogramm schwer. Für die Kärntnerin ist der Einsatz nach wie vor etwas Besonderes, versichert sie. Mit sieben Kollegen arbeitet sie vier Nächte von 20.00 bis 6.00 Uhr früh daran.
Projekt Wiener Weihnachtsbeleuchtung: Viel Arbeit bis zur Erleuchtung
Projektleiter Christian Gritsch ist seit fünf Jahren dafür verantwortlich, dass dabei alles glattgeht. Die Firma EQOS Energie schmückt im Auftrag der jeweils ansässigen Geschäftsleute außerdem das Palaisviertel, die Habsburgergasse, die Spiegelgasse und einige Einkaufsstraßen außerhalb der Innenstadt. Die Kugeln in der Rotenturmstraße wurden erstmals 2007 aufgehängt und 2014 revitalisiert. Sie gehörten zu den ersten Vertretern der neuen Generation des städtischen Weihnachtsschmucks.
Mitte Oktober werden die Kugeln jährlich überprüft und repariert, den Großteil des Jahres werden sie eingelagert, nämlich am Gelände des einstigen Nordwestbahnhofs. Bis auf einmal, “da haben sich die Organisatoren des Life Ball welche ausgeborgt”, erinnert sich Gritsch.
“Die Leute würden am liebsten in die Kugeln reinkrabbeln”
Die imposanten Leuchtobjekte sind laut dem Projektleiter beliebt. “Die Leute würden am liebsten in die Kugeln reinkrabbeln” beschreibt der Techniker amüsiert die Reaktion der Passanten. Auch am Abend der Montage bleiben viele stehen, posieren für Fotos und legen zaghaft die Hände auf die sonst so fernen Ballons.
Nach dem Aufhängen werden die LED-Lampen nur kurz zum Test eingeschaltet, denn die offizielle Eröffnung wird erst am Freitag stattfinden. Danach wird die Anlage bis zum 9. Jänner täglich zwischen 15.00 und 24.00 Uhr in Betrieb genommen – und dabei 9,2 Kilowattstunden Strom verbrauchen.
Video: Wiener Rotenturmstraße erstrahlt in festlichem Rot
Erste Wiener “Weihnukka-Beleuchtung” erstrahlt
In der Dorotheergasse gingen die Lichter übrigens bereits am Donnerstag an. Da das jüdische Lichterfest Chanukka heuer in denselben Zeitraum fällt wie Weihnachten, was nur etwa fünf Mal im Jahrhundert vorkommt, haben sich die ansässigen Geschäftsleute für eine interkonfessionelle “Weihnukka-Beleuchtung” entschieden.
Bild: APA
Eine “moderne Interpretation von Kerzenleuchtern” soll die beiden Traditionen verbinden.
(apa/red)