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Wiener wegen Untreue vor Gericht

Wegen Untreue haben sich am Dienstag drei Wiener vor dem Straflandesgericht Wien verantworten müssen. Ein 44- und ein 38-Jähriger sollen Arbeiten im Privathaus und am -grundstück als Leistungen für eine Arbeitsgemeinschaft deklariert haben.

Weiters sollen sie Rechnungen für das Unternehmen akzeptiert haben, für die keine Leistungen erbracht wurden. Ein 27-jähriger Mitarbeiter soll davon gewusst haben.

2002 schlossen sich zwei Unternehmen zu einer Arbeitsgemeinschaft zusammen, um eine Wohnhausanlage zu errichten. Der 44-Jährige wurde Bauleiter und technischer Geschäftsführer, der 38-Jährige kaufmännischer. Laut Anklageschrift übernahm der Ältere den gesamten Hochbaubereich einer der beiden Firmen zur selbstständigen Führung, obwohl der Mann nach dem Firmenbuch keine Funktion hatte.

Bereits unmittelbar nach dem Zusammenschluss sollen der 44-Jährige und der 38-Jährige laut Anklageschrift beschlossen haben, Rechnungen über Leistungen im Privathaus des Älteren sowie auf dem Privatgrundstück des Jüngeren als Leistungen für das gemeinsame Unternehmen zu deklarieren. Weiters sollen die beiden Rechnungen akzeptiert haben, denen keine Leistungen zugrunde lagen, um den ausgezahlten Betrag mit dem Rechnungsleger teilen zu können. Dem 27-Jährigen warf die Anklage vor, in die mutmaßlichen Machenschaften der beiden Männer eingeweiht gewesen zu sein und bei Rechnungsprüfungen keinerlei Mängelvermerke angegeben zu haben.

Am Dienstag begann die Befragung der Männer vor Gericht. Der 44-Jährige gab laut Anklage zu, dass Leistungen, die in seinem Privathaus erbracht wurden, der Arbeitsgemeinschaft verrechnet worden seien – dies jedoch auf Anordnung des handelsrechtlichen Geschäftsführers einer der beiden zusammengeschlossenen Firmen, um auf diese Weise einen ihm zustehenden Provisionsanspruch von rund 280.000 Euro gegenzuverrechnen.

Bei weiteren Verhandlungsterminen in den kommenden Tagen startet die Einvernahme der Zeugen – insgesamt sind rund 25 geladen. Ein Urteil könnte es vermutlich Anfang Oktober geben.

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