Wiener Vogelzählung: Kohlmeise voran

Insgesamt haben die Wiener 11.484 Vögel gezählt. Hunderte Menschen in Wien sind dem Aufruf zur “Stunde der Wintervögel” gefolgt und haben in Gärten, Parks und auf Balkonen eine Stunde lang die Vogelwelt beobachtet.
Die meisten Vögel wurden in der Donaustadt gesichtet und erfasst (1.463), knapp dahinter folgen die Bezirke Floridsdorf (1.326 Vögel) und Penzing mit 1.100 gezählten Vögeln. Durchschnittlich zählten die Wiener 30 Vögel pro Garten. Die Kohlmeise war bei 80 Prozent der gemeldeten Beobachtungen mit dabei.
Überrascht wurden Beobachter im 2. und 11. Bezirk: Drei Sakerfalken kreisten über dem Augarten und dem Zentralfriedhof. Der Sakerfalke ist eine seltene und weltweit vom Aussterben bedrohte Greifvogelart. Er brütet nur im Osten Österreichs mit lediglich 15-20 Paaren. Ein besonderes Naturschauspiel bot außerdem ein Trupp Saatgänse, der über dem 11. Bezirk gesichtet wurde. Zentrumsnah im Stadtpark wurden 380 Stockenten erfasst, sowie in etlichen anderen gewässernahen Bezirken die im Winter häufigen Lachmöwen (267 Vögel).
Die Reihung der häufigsten Vogelarten ist vor allem langfristig gesehen ein Indikator für die Veränderung des Lebensraums Stadt. Der Vergleich mit der am gleichen Tag in München durchgeführten Vogelzählung zeigt, dass der Haussperling (Spatz) in Wien häufiger als in München vorkommt. Die Datenauswertung der seit 2005 in München stattfindenden Vogelzählung hat einen rapiden Rückgang der Spatzenart gezeigt. Während er in Wien auf Platz drei der Rangliste zu finden ist, erreicht er in München dieses Jahr nur noch Platz sechs.
Wien weist eine vielfältige Vogelwelt auf, fast alle Vögel Wiens und deren Lebensräume sind unter Schutz gestellt. Die fachlichen und rechtlichen Arbeiten dazu leistet die Wiener Umweltschutzabteilung – MA 22. Weitere detaillierte Ergebnisse zur Stunde der Wintervögel sind unter http://www.birdlife.at/ zu finden.