Ab sofort werden die Fahrgäste nicht mehr nur auf Deutsch, sondern auch auf Englisch informiert. Zum Beispiel wird auf den Türen in den U-Bahn-Waggons das Kurz ziehen durch ein pull sharply ergänzt. Der Start der Umstellung erfolgte pünktlich zu Beginn der österreichischen EU-Ratspräsidentschaft.
Jetzt kommen viele Gäste aus Europa, und wir haben das zum Anlass genommen, Handlungsanweisungen zweisprachig zu kommunizieren, berichtete Johann Ehrengruber von den Wiener Linien am Donnerstag. Einige Garnituren sind bereits mit den neuen Schildern unterwegs, bis Ende Februar soll die Umrüstung abgeschlossen sein.
Aus “Fahrer” wird “Fahrpersonal”
Zweisprachig werden auch die Hinweise für das Verhalten im Notfall bzw. für die Verwendung der Notbremsen. Und die Bitte, während der Fahrt nicht mit dem Fahrer zu sprechen und sich anzuhalten, wird in Zukunft ebenfalls in Englisch geäußert. Wobei die Wiener Linien die Umstellung zum Teil auch dazu genutzt haben, die deutsche Textierung zu ändern. Aus dem Fahrer ist so das geschlechtsneutrale Fahrpersonal geworden. Und statt Bitte sich festzuhalten heißt es in Zukunft schlicht Bitte festhalten.
Laut Wiener Linien war Mehrsprachigkeit bei den Hinweisschildern früher nie ein Thema. Es habe sich inzwischen aber herausgestellt, dass dafür Bedarf bestehe. Eine Zeit lang hat es bei den Wiener Linien auch Bedenken gegeben, dass es zu einem Übermaß an Informationen kommen könnte. Dies soll nun dadurch vermieden werden, dass man nur die für Fahrgäste relevanten Hinweise übersetzt. Ehrengruber: Man muss aufpassen, keinen Schilderwald zu erzeugen.
“25 Peaces”-Aktion in Straßenbahnen
Unabhängig davon sind in Wien auch Straßenbahnen unterwegs, in denen Anweisungen für die Fahrgäste in verschiedenen EU-Sprachen zu lesen sind. Dabei handelt es sich jedoch im Gegensatz zur Umrüstung bei den Wiener Linien um eine zeitliche begrenzte Aktion im Rahmen der Projektreihe 25 Peaces.