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Wiener Taxifahrer soll betrunkene 18-Jährige missbraucht haben

Der Wiener Taxifahrer steht wegen sexuellen Missbrauchs vor Gericht.
Der Wiener Taxifahrer steht wegen sexuellen Missbrauchs vor Gericht. ©APA (Symbolbild)
Am Donnerstag muss sein ein 37-jähriger Taxilenker wegen sexuellen Missbrauchs einer wehrlosen Person am Wiener Landesgericht für Strafsachen verantworten.

Das 18-jährige Mädchen hatte in der Nacht auf den 10. Mai 2018 in der – mittlerweile geschlossenen – Diskothek Bollwerk in Wien-Donaustadt gefeiert. Eine Freundin setzte die 18-Jährige, die im Übermaß Wodka Red Bull konsumiert hatte, am Ende in ein Taxi und forderte den Fahrer auf, sie zu ihrem Hotel zu chauffieren.

Schülerin musste sich während Taxifahrt mehrmals übergeben

Während der Fahrt musste der Taxler mehrmals anhalten, damit sich die Schülerin übergeben konnte. Zwischendurch schlief sie immer wieder ein bzw. dämmerte weg. Statt in ihrem Zimmer landete die 18-Jährige in der Wohnung des Taxlers in Favoriten, wo sie mitbekam, dass der doppelt so alte Mann sie entkleidete. Wie Staatsanwältin Julia Kalmar erläuterte, war die Schülerin aufgrund ihrer hochgradigen Alkoholisierung nicht in der Lage, den zudringlichen Mann abzuwehren. Laut Anklage kam es zu Oral- und Vaginalverkehr.

Der Taxler stellte das nicht in Abrede, “aber es war alles einvernehmlich”, wie sein Verteidiger Arthur Machac betonte. Die beiden hätten sich “während der Fahrt geeinigt, dass sie bei ihm schläft”. Der Angeklagte berichtete dazu im Detail, die 18-Jährige hätte ihm erklärt, sie sei Single: “Ich bin auch Single. Ich habe ihr gesagt, wenn du willst, kann du bei mir schlafen.” Sie habe zugestimmt, wobei er ungeachtet ihres mehrmaligen Erbrechens nicht den Eindruck gehabt hätte, dass sie stark betrunken war: “Sie war ganz bei Bewusstsein.”

Geschlechtsverkehr in der Wohnung des Taxifahrers

In der Wohnung sei die Initiative von dem Mädchen ausgegangen, behauptete der 37-Jährige, indem er auf dem Tischen vor dem Vernehmungssessel dem Schöffensenat (Vorsitz: Sonja Höpler-Salat) die Bewegungen demonstrierte, mit denen die 18-Jährige ihn erregt habe. “Die Frau hatte Lust. Sie hat niemals Nein gesagt”, beteuerte er. Er habe sie geküsst, “dann hat sie mich geküsst und dann hat es schon angefangen”. Er habe während des Sex keine Ablehnung ihrerseits bemerkt: “Man fühlt das, man merkt das. Sie war immer positiv zu mir.”

Im übrigen habe er die Frau für 25 und damit wesentlich älter gehalten. Er habe ihr zunächst nur helfen wollen. Als sie in seiner Wohnung war, habe er sich zu ihr hingezogen gefühlt: “Ich habe keine Frau. Das macht mir Sorgen. Ich bin auf der Suche. Ich wünsche mir eine Frau.”

18-Jährige war in Wohnung des 37-Jährigen eingeschlossen

Als die 18-Jährige um 5.45 Uhr in der fremden Wohnung aufwachte, war sie in dieser eingesperrt. Der Taxler hatte zu diesem Zeitpunkt wieder seine Arbeit aufgenommen und die Tür hinter sich abgeschlossen. Die 18-Jährige musste mit ihrem Handy die Polizei anrufen, die sie aus ihrer misslichen Lage befreite.

“Ich war komplett weg, wenn ich das so sagen darf”, beschrieb die 18-Jährige, die äußerlich keineswegs älter wirkte, im Zeugenstand ihren Zustand während der Taxifahrt. Sie habe den Taxler gebeten, sie ins Spital zu bringen, weil es ihr so schlecht ging. Sie habe “nicht mehr gehen und stehen können”. Bevor die Schülerin zu den inkriminierten Handlungen befragt wurde, wurde die Öffentlichkeit aus Opferschutzgründen ausgeschlossen. “Sie lügt?”, hatte die Richterin vorher noch den Angeklagten gefragt. “Sie ist schüchtern”, lautete dessen Antwort.

(APA/Red)

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