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Wiener Strafverteidiger Wolfgang Mekis unerwartet gestorben

Der Wiener Ex-Staatsanwalt und Strafverteidiger Wolfgang Mekis ist tot.
Der Wiener Ex-Staatsanwalt und Strafverteidiger Wolfgang Mekis ist tot. ©APA/GEORG HOCHMUTH
Der bekannte Wiener Strafverteidiger und ehemalige Staatsanwalt Wolfgang Mekis ist tot.

Der renommierte Jurist, der zuletzt im Terror-Prozess um den Anschlag in Wien vom 2. November 2020 einen Angeklagten verteidigt hatte, ist bereits in der zweiten März-Woche unerwartet im 73. Lebensjahr gestorben.

1996 in Affäre um angebliche Erpressung verwickelt

Mit Mekis hat die Wiener Anwalts-Szene eine ihrer schillerndsten Persönlichkeiten verloren. Bevor er sich beruflich dem Strafrecht verschrieb, war er Schiffsoffizier und Kapitän. 1980 trat Mekis in die Justiz ein, zunächst als Richter, ehe er 1985 zur Staatsanwaltschaft Wien wechselte, wo er auch als Personalvertreter tätig war.

Einer breiten Öffentlichkeit wurde der auf Wirtschaftsdelikte spezialisierte Staatsanwalt bekannt, als er 1996 wegen des Verdachts auf versuchte schwere Erpressung fest- und für nicht weniger als sechs Monate in U-Haft genommen wurde. Am Ende wurden sowohl Mekis als auch weitere prominente Mitangeklagte - ein renommierter Journalist und ein stadtbekannter Autoverleiher - in der Affäre um die angebliche Erpressung einer russisch stämmigen Geschäftsfrau freigesprochen. Der damit rehabilitierte Mekis wechselte zunächst zur Staatsanwaltschaft St. Pölten und dann überhaupt die Seiten - seit 2002 war er in Wien als Verteidiger in Strafsachen tätig, ab 2007 als Rechtsanwalt.

Mekis hatte Kanzlei in Wiener Gumpendorfer Straße

Bis zuletzt hatte Mekis Klientinnen und Klienten in seiner Kanzlei in der Gumpendorfer Straße empfangen. Er galt als kritischer Betrachter des Justizapparats - nicht zuletzt aufgrund eigener Erfahrungen. Als er eingesperrt wurde, sei er wochenlang "in Isolationshaft" gesessen und seine Familie "mit einem Besuchsverbot" belegt worden, hatte Mekis vor einigen Jahren Medienvertretern geschildert. Seiner Frau habe man sogar verwehrt, ihm einen eigenen Pyjama in die Justizanstalt zu bringen.

(APA/Red)

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