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Wiener Spitäler richten Grippestationen ein

Bild: Bilderbox
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Der Wiener Krankenanstaltenverbund (KAV) reagiert auf Beschwerden über die hohe Zahl an Not- und Gangbetten in den Spitälern der Bundeshauptstadt.

Innerhalb von 14 Tagen müssen alle Häuser einzelne Abteilungen – etwa Tages- oder Wochenkliniken – zu „Grippestationen“ erklären, die im Fall des Falles belegt werden können. Außerdem wurde angeordnet, die Bettenstände täglich um 8.30 Uhr zu prüfen und gegenzusteuern.

Die Anweisungen kommen von KAV-Chef Wilhelm Marhold, der am Montag sämtliche kollegiale Führungen zu sich geladen hatte. Dabei wurden die Krankenhäuser aufgefordert, die Betten der Abteilungen interdisziplinär – also mit Patienten verschiedener Fachrichtungen – zu belegen. Dies allerdings nur, wenn medizinisch die Möglichkeit dazu besteht: „Man wird sicher nicht einen schweren Herzinfarkt auf eine Urologie legen“, so Marhold im Gespräch mit der APA.

Die Ausweich- oder Grippestationen müssen innerhalb von zwei Wochen definiert werden. Zusätzlich sind die kleinen chirurgischen Fächer (Haut, HNO, Urologie, Gynäkologie) aufgefordert, zwei Belagsbetten für die internen Abteilungen freizuhalten – denn diese sind am stärksten durch die meist älteren Grippepatienten belastet.

In der Krankenanstalt Rudolfstiftung, in der Marhold selbst ärztlicher Direktor war, gibt es bereits eine Grippestation. In der Vorwoche hatte es die Spitalsleitung allerdings bei 71 Gangbetten (und gleichzeitig 79 freien Betten) noch nicht für notwendig gehalten, diese zu aktivieren, was zu einem Protestschrei der Gewerkschaft führte.

In der Rudolfstiftung hat sich die Lage mittlerweile entspannt. Mit Stand von Montag gab es nur noch 33 Not- und Gangbetten. Gleichzeitig waren 101 der insgesamt 820 Betten frei – inklusive jener in den Kinder- und Geburtshilfeabteilungen. Wien-weit gibt es 6.808 systemisierte Betten. Es waren 6.117 belegt und 759 frei. Der Überbelag betrug 254 Not- und Gangbetten, das sind 3,7 Prozent aller Betten.

„Es stört uns jedes Not- und Gangbett, aber die Situation hat sich durch Maßnahmen, die die Führung gesetzt hat, entspannt“, so der KAV-Chef zur Rudolfstiftung. Vor allem im Sommer gebe es auch Zeiten mit fast leeren Abteilungen, von November bis März sei die Lage dagegen oft angespannt. Marhold: „Es ist eine Managementaufgabe, das im erträglichen Rahmen zu halten und gegenzusteuern.“

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