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Wiener Soldat im Burgenland durch Schuss schwer verletzt

Ein Wiener Soldat wurde durch einen Schuss von einem Kameraden schwer verletzt.
Ein Wiener Soldat wurde durch einen Schuss von einem Kameraden schwer verletzt. ©APA (Sujet)
Ein 20-jähriger Soldat hat Mittwochfrüh einen 19-jährigen Soldaten durch eine Schussabgabe mit der Pistole 80 schwer verletzt. Beide stammen aus Wien.

Die Milizsoldaten waren seit 28. April im Rahmen des Assistenzeinsatzes zur Überwachung der Staatsgrenze im Raum Nickelsdorf, in der Nähe des "Nova-Rock-Festival"-Geländes auf einem Hochstand im Einsatz. Sie dürften "grob fahrlässig" mit ihren Waffen hantiert und "Zielübungen" gemacht haben, sagte Bundesheer-Sprecher Michael Bauer zur APA. Der Soldat ist außer Lebensgefahr.

Soldaten sollen mit Waffe hantiert haben

Erste Befragungen hätten ergeben, dass wohl ein "grob fahrlässiges Verhalten" vorliege, sagte der Bundesheer-Sprecher. Die beiden Soldaten dürften mit ihren Waffen hantiert und diese mehrmals ge- und entladen haben, bis der 20-jährige Schütze letztlich nicht mehr gewusst habe, in welchem Zustand sich seine Pistole befinde. Außerdem dürften sie "Zielübungen" gemacht und dabei auf den jeweils anderen gezielt haben - wobei es zu dem Unfall kam.

Die Soldaten hätten damit gegen die Sicherheitsbestimmungen und die Vorschriften im Umgang mit Schusswaffen verstoßen, obwohl man über diese im Assistenzeinsatz mehrmals belehrt werde. Das Militärkommando Burgenland hat eine Untersuchungskommission eingesetzt, die den genauen Unfallhergang klären soll. Für etwaige strafrechtliche Tatbestände sei hingegen die Polizei zuständig, hieß es.

Wiener Soldat im Brust- bzw. Bauchbereich von Schuss getroffen

Laut Aussendung des Bundesheeres ging man von einem "Schießunfall" aus. Die Vorgesetzten der beiden Soldaten, der Zugskommandant und sein Stellvertreter, waren als erste am Unfallort und leisteten Erste Hilfe. Die Angehörigen des Opfers wurden verständigt, der Schütze wird psychologisch betreut. Ein Notarzt-Hubschrauber kam zum Einsatz und brachte den schwer verletzten Soldaten ins Wiener AKH. Der Soldat dürfte im Brust- bzw. Bauchbereich getroffen worden sein, sagte Bundesheer-Sprecher Michael Bauer. Der Soldat sei schwer verletzt, nach Angaben des Spitals aber außer Lebensgefahr, betonte Bauer.

Das Militärkommando Burgenland wird eine Untersuchungskommission einsetzen, um die genauen Umstände des Vorfalls zu klären. "Die eingesetzte Untersuchungskommission des Militärkommandos Burgenland untersucht nun den vermutlichen Tathergang sowie die mögliche Ursache; jedoch keine strafrechtlichen Tatbestände. Dies ist Aufgabe der Polizei. Die Pistole befindet sich im Assistenzeinsatz im sogenannten "halbgeladenen" Zustand. Ein volles Magazin ist zwar angesteckt, es befindet sich aber keine Patrone im Laderaum. Um einen Schuss abzugeben, muss die Waffe daher vorher geladen werden", so das Bundesministerium für Landesverteidigung via Aussendung.

Das Bundesheer bedauert den Vorfall, zu dem es gegen 7.45 Uhr kam. In den vergangenen Jahren seien derartige Schießunfälle kaum vorgekommen. Prinzipiell seien solche Vorfälle "Gott sei Dank selten", sagte Bauer.

Ministerin Tanner schickt Genesungswünsche

Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP) zeigte sich im Pressefoyer nach dem Ministerrat betroffen über den Vorfall: Man sei in Gedanken beim verletzten Soldaten, sie richte ihm "die besten Genesungswünsche" aus.

(APA/Red.)

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