Insgesamt 630.000 Besucher vergnügten sich zwischen 14.00 und 2.00 Uhr auf der 3,5 Kilometer langen Eventmeile bei Musik, Tanz und Unterhaltung.
Das auf elf Bühnen gebotene Programm reichte von Klassik über Volksmusik bis Pop. Auf dem Rathausplatz präsentierten das Große Orchester bzw. das Kammerorchester Robert Stolz alternierend Märsche und Polkas sowie bekannte Heurigenlieder und Melodien aus Musicals und Operetten. Am Neuen Markt wurden hingegen die letzten 40 Jahre Popgeschichte in einer opulenten Kostümshow abgefeiert. Clubsounds aus der Konserve beschallten wiederum die Kärntnerstraße. Drei DJ-Lines versorgte das Publikum mit Grooves aus den Genres Latin, Pop und Electronic.
Die Highlights der Veranstaltung sparte man sich selbstverständlich für Mitternacht auf: Zum Jahreswechsel verwandelte sich der Graben unter Walzerklängen erneut in Wiens “größten Ballsaal”. Tausende tanzten – mehr oder weniger sicheren Schrittes – unter den überdimensionalen, erleuchteten Kronleuchtern übers Freiluft-Parkett ins neue Jahr. Noch am Nachmittag ließen sich ungeübte Tänzer am Rathausplatz die Schrittfolge einer korrekten Walzerdrehung unter Anleitung der Wiener Tanzschulen erklären.
In der ganzen City knallten Sektkorken und Feuerwerkskörper, wobei auf ein offizielles Feuerwerk – wie schon in den Vorjahren – auch heuer wieder verzichtet wurde. Auch der Höhepunkt des EM-Schwerpunktes fand exakt um 0.00 Uhr statt: Nachdem auf den Bühnen Am Hof und am Rathausplatz ein Countdown bis zum Jahreswechsel heruntergezählt worden war, wurde mit großflächigen Leinwand-Projektionen das EURO-Jahr 2008 offiziell begrüßt. Zu sehen waren neben den EM-Logos auch Wien-Impressionen.
Bereits im Vorfeld sollten eine Torschusswand sowie die an allen etwa 100 Gastronomieständen ausgegebenen Silvesterhäferl mit aufgedruckten Fußball-Schweinen Stimmung für das kommende Kick-Event machen.
Großen Zulauf verzeichnete auch das sogenannte Astrodorf am Friedmannplatz. Hier versprachen Tarotkarten und Energiependel eine hoffentlich rosige Zukunft. Am Hof wiederum gab Radio-Astrologin Gerda Rogers mitunter darüber Auskunft, ob Neujahrsvorsätze auch tatsächlich gehalten werden.
Anzeichen für einen kollektiven Sinneswandel gab es in der City jedenfalls nicht. Denn auch in den ersten Stunden des neuen Jahres wurde im Stadtzentrum ordentlich weiter gefeiert, bis gegen 2.00 Uhr die Bühnenspots dann endgültig erloschen. Zu dieser Zeit ließ sich auch schon abschätzen, wer von den Pfadgängern es sicher nicht zur Live-Übertragung des Neujahrskonzerts schaffen würde, deren Beginnzeit mit 10.00 Uhr festgesetzt worden war. Tapferen Frühaufstehern wurde von den Veranstaltern jedenfalls ein ausgiebiges Katerfrühstück in Aussicht gestellt.
Während sich zahlreiche Besucher via Öffis, die auch diesmal wieder auf 35 Linien die ganze Nacht unterwegs waren, auf den Heimweg machten, nahm der Putztrupp der MA48 Aufstellung, um die Innenstadt bis in die Morgenstunden von Flaschen und anderem Müll zu befreien. Über eine beinahe einsatzfreie Nacht konnten sich hingegen Exekutive und Rettungsdienste freuen. Weder die Wiener Polizei noch der Samariterbund meldeten besondere Vorkommnisse während der Feierlichkeiten.