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Wiener schätzen Kulturvielfalt

Laut der Studie "Kunst und Kommerz" wollen die Wiener nicht auf das vielfältige kulturelle Angebot der Stadt verzichten. Einem Großteil der Wiener würde es etwas ausmachen, auf das vielfältige kulturelle Angebot der Stadt verzichten zu müssen.

Das bestätigt eine am Donnerstag, von Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny präsentierte Studie mit dem Titel „Kunst und Kommerz“ der SPÖ-nahen Sozialwissenschaftlichen Studiengesellschaft. Demnach hält es die Mehrheit der Befragten mit einer Aussage von Johann Nestroy: „Die Leute sollen sich unterhalten und für uns (den Künstlern, Anm.) soll etwas Geld übrig bleiben.“

Laut der von Stadt Wien finanzierten Studie würde es 62 Prozent der Befragten „viel ausmachen“ ohne ein „so vielfältiges Kulturangebot“ leben zu müssen. Weiters sprachen sich 59 Prozent der 1.000 telefonisch befragten Personen dafür aus, dass Kunst ohne kommerziellen Erfolg nicht bestehen könne. Im Gegenzug meinten allerdings 62 Prozent der Befragten, dass das Ziel der Kunst nicht ein kommerzieller Erfolg sein solle.

Provokation künstlerische Absicht

Eine typische Wiener Eigenheit kam bei der Frage nach „Provokation in der heutigen Kunst-Szene“ zum Vorschein. Demnach meinten 40 Prozent, dass Provokation eine ehrliche künstlerische Absicht sei – 64 Prozent stimmten dafür, dass Provokation Aufsehen erregen soll.

Allerdings stimmte eine große Mehrheit – nämlich 59 Prozent – auch folgender der Aussage zu: „Wenn die Künstler experimentieren und provozieren wollen, sollen sie dies auf eigene Rechnung und Gefahr, aber ohne Subvention machen“. Michael Ludwig, SPÖ-Gemeinderat und SWS-Referent, wertete dies als Befürwortung einer „indirekten Zensur durch keine oder geringe Mittel der öffentlichen Hand“ durch die Wiener.

Film soll gefördert werden

Im Detail verlangten 55 Prozent eine verstärkte öffentliche Förderung des österreichischen Films, gefolgt von Museen, Ausstellungen und Theater. Doch in der Kategorie des wirtschaftlichen Nutzens von Kulturveranstaltungen belegte der österreichische Film den enttäuschenden vorletzten Rang – nur neun Prozent glaubten an einen „sehr großen wirtschaftlichen Nutzen“. Die Top-5 in Sachen Kommerz und Erfolg sind laut der Studie: Donauinselfest, Wiener Festwochen, Oper, Musical und Operette. Schlusslicht sind die Kleinbühnen. Thomas Reindl, Referent der SWS, erklärte, dass man anhand der Befragungen erkennen könne, dass die Wiener von der öffentlichen Hand erwarten, dass diese eine Kulturvielfalt weiterhin ermögliche.

“Kultur Lebensgrundlage der Stadt”

Mailath-Pokorny sah in den Ergebnissen der Studie eine „hohe Zustimmung zur kulturellen Performance der Stadt“ und eine ebenfalls „hohe Zustimmung zur öffentlichen Finanzierung“. Er sehe die Kultur als Lebensgrundlage der Stadt. Am Rande der Studien-Präsentation forderte der Kulturstadtrat von der schwarz-blauen Bundesregierung ein „Bekenntnis zum Kulturzentrum Wiens“ und eine „adäquate Förderung“ beziehungsweise „Rücknahme der Kürzungen im Kulturbudget“.

Die „Region Wien“ will Mailath-Pokorny stärker als Filmstandort unterstützen. Von einer konkreten Erhöhung der Filmförderung könne derzeit aber keine Rede sein.

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