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Wiener Ringstraßenpalais Hansen an heimische Bieter verkauft

Der Verkauf des Palais Hansen am Wiener Schottenring ist unter Dach und Fach. Der Gebäudekomplex geht an ein österreichisches Bieterkonsortium, gab Brigitte Jilka, Direktorin der gemeindeeigenen Wien Holding, bekannt.

Die Verträge wurden am Dienstag unterzeichnet. Über den Verkaufspreis herrscht Stillschweigen, das Mindestgebot lag bei 26 Mio. Euro. Geplant ist eine Hotel- und Wohnnutzung.

Das erfolgreiche Konsortium besteht aus der Porr Solutions Immobilien- und Infrastrukturprojekte GmbH, der Warimpex Finanz- und Beteiligungs AG und der Wiener Städtischen Versicherung AG Vienna Insurance Group. Die drei Firmen übernehmen in einem ersten Schritt 80 Prozent an der bereits gegründeten Palais Hansen Immobilienentwicklung GmbH.

Die Gesellschaft wird die Liegenschaft revitalisieren und bis Ende 2010 zu einer hochwertigen Hotel- und Wohnimmobilie umbauen, wobei das Hotel voraussichtlich dem Vier-Stern-Segment entsprechen soll, hieß es. Die Wien Holding bleibt mit 20 Prozent an der Gesellschaft beteiligt und begleitet den Entwicklungsprozess als aktiver Partner bis zur Baueinreichung.

Erst sollen die Geschäftsanteile der Wien Holding ebenfalls an die Bietergemeinschaft verkauft werden. Als Geschäftsführerin in der Gesellschaft agiert für die Wien Holding Tanja Hanzl.

Porr-Solutions-Geschäftsführer Friedrich Gruber sprach von einer besonderen Herausforderung. Der Porr-Mutterkonzern habe das Palais vor rund 140 Jahren errichtet. Nun kehre es in die Hände der Tochtergesellschaft zurück. Günter Geyer von der Wiener Städtischen hoffte auf die Belebung des Viertels in unmittelbarerer Nähe des Hauptsitzes seines Unternehmens im Ringturm. Bei der Warimpex sprach man von einem Prestige-Objekt.

Der Monumentalbau im Stil der Neorenaissance hat in seiner Geschichte bereits viele Funktionen erfüllt. Zwischen 1869 und 1873 für die Allgemeine Österreichische Baugesellschaft erbaut, diente es während der Weltausstellung 1873 bereits als Großhotel. Im Anschluss wurde es zum Wohnhaus umgebaut, 1941 schließlich zum Amtsgebäude, in dem unter anderem das Gesundheitsamt untergebracht war.

Architekt des Palais war der dänische Ringstraßenstar Theophil Hansen. Dieser hatte zuvor bereits das Heeresgeschichtliche Museum und den Musikverein errichtet und sollte später für die Akademie der Bildenden Künste, die Börse und das Reichsratsgebäude (das heutige Parlament) verantwortlich zeichnen.

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