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Wiener Polizei gelingt Schlag gegen Rip-Deal-Betrüger

Die Rip-Deal Unit Vienna konnte 200.000 Euro Falschgeld sicherstellen.
Die Rip-Deal Unit Vienna konnte 200.000 Euro Falschgeld sicherstellen. ©LPD Wien
Das Wiener Landeskriminalamt hat nach langwierigen Ermittlungen einen Rip-Deal-Betrug aufgeklärt und 200.000 Euro Falschgeld sichergestellt. Ein 28-jähriger Österreicher wurde in Rom festgenommen, zwei Komplizen sind noch auf der Flucht.

Die Ermittler des Landeskriminalamtes Wien, Außenstelle Zentrum/Ost, Rip-Deal Unit Vienna, waren von einem Handwerkstbetrieb alarmiert worden, nachdem dieser von "Israelisch-Schweizer Geschäftsleuten" im Zusammenhang mit einem Hotelprojekt in Belgrad kontaktiert worden war.

Rip-Deal-Betrüger erbeuten 200.000 Euro Provision

Die Firma sollte 100 Badezimmer errichten, was ein Volumen von 1,2 Millionen Euro gehabt hätte, die Vermittler wollten dafür eine Provision von 200.000 Euro kassieren. Bei einem ersten Treffen in Belgrad wurden die Details besprochen, ein Vertrag wurde aufgesetzt, und im Juni 2021 reisten Vertreter des Betriebs ein weiteres Mal in die Hauptstadt Serbiens, um den Auftrag unter Dach und Fach zu bringen. Die Täter lenkten sie ab, erbeuteten die 200.000 Euro Provision und flüchteten. Während der ganzen Aktion gingen die Betrüger sehr professionell vor, die Opfer bekamen unter anderem falsche Webseiten und gefälschte Reisepässe zu sehen.

Rip-Deal-Unit kann zwei weitere Opfer ausforschen

Die Rip-Deal-Unit forschte im Zuge der Ermittlungen zwei Tatverdächtige aus und entdeckte auch zwei weitere Opfer in Oberösterreich und im Burgenland. Diese beiden hatten im Internet in den Jahren 2016 und 2017 Luxusuhren und Goldmünzen angeboten. Sie waren daraufhin von der Gruppe kontaktiert und nach Italien - Verona bzw. Rom - gelockt worden. Dort kauften die Täter die Wertgegenstände mit Falschgeld.

Zusammenarbeit bei Ermittlungen der Rip-Deal Unit mit Bundeskriminalamt

Die Rip-Deal-Unit kooperierte in weiterer Folge mit dem Bundeskriminalamt, Polizeidienststellen in Österreich - insbesondere mit der Polizeiinspektion Mattighofen (Bezirk Braunau) - Europol und der italienischen Polizei. In Rom wurde am Samstag vor einer Woche ein 28-jähriger österreichischer Staatsbürger festgenommen. Er soll einen Gesamtschaden von mehr als 300.000 Euro verursacht und bei den drei bekannten Fällen weitergegeben zu haben. Die Blüten wurden sichergestellt. Nach zumindest zwei weiteren Tatverdächtigen wird gefahndet. Der 28-Jährige befindet sich in Auslieferungshaft, teilte Polizeisprecher Daniel Fürst am Sonntag mit.

Wiener Polizei gibt Tipps zum Schutz vor Rip-Deals

  • Wenden Sie sich bei Misstrauen an die nächste Polizeidienststelle oder sehen Sie von dem Geschäft ab
  • Reisen Sie für den Verkauf eigener – vor allem luxuriöser – Habseligkeiten nicht ins Ausland
  • Seien Sie achtsam und misstrauisch, wenn der potentielle Käufer keine Anstalten macht über den Kaufpreis zu verhandeln
  • Stellen Sie Nachforschungen über Ihre Geschäftspartner an
  • Erstatten Sie nach einem Rip-Deal jedenfalls Anzeige (im In- und Ausland)

(Red)

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