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Wiener Polizei forschte Suchtgiftring aus

Foto: Bilderbox
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Es wurden Drogen mit einem Straßenverkaufswert von 850.000 Euro sichergestellt. Der Suchtgiftring arbeitete mit Lkw-Fahrern die Marihuana-Schmuggelfahrten durchgeführt haben. 34 Personen wurden festgenommen.

Ein großer Schlag gegen den organisierten Drogenhandel ist der Wiener Polizei gelungen. Nach rund neun Monate andauernden Ermittlungen sind 34 Personen festgenommen worden, gegen die der Verdacht des gewerbsmäßigen Suchtgifthandels besteht.

Insgesamt 62 Tatverdächtige sind ausgeforscht worden. Die Hausdurchsuchungen, bei denen Drogenspürhunde zum Einsatz kamen, förderten neben den Drogenfunden auch Beweismaterial zu Tage, das zur Aufklärung von sechs Einbruchdiebstählen mit einer Gesamtschadenssumme von 75.000 Euro führte.

88,5 Kilogramm Cannabis-Produkte im Wert von etwa 850.000 Euro haben Einsatzkräfte des Wiener Kriminalkommissariates Mitte bei Hausdurchsuchungen im Zuge von Ermittlungen im Drogenmilieu sichergestellt. Diese Menge scheint nur die Spitze des Eisberges zu sein: Insgesamt sollen sechs Lkw-Fahrer, von denen vier als Hauptverdächtige gelten, von Mitte 2006 bis zum heurigen Frühjahr 800 Kilogramm Marihuana mit einem Straßenverkaufswert von etwa acht Mio. Euro nach Österreich geschmuggelt haben.

Den Stein ins Rollen brachte ein telefonischer Hinweis aus der Szene. Durch diesen wurden die Kriminalisten auf eine sechsköpfige Bande von Lkw-Fahrern aufmerksam, die im genannten Zeitraum regelmäßig Drogen von Rotterdam über Deutschland nach Österreich transportiert haben soll. Die Einfuhr nach Österreich erfolgte häufig über den Grenzübergang Suben. Die Kuriere waren meist zu zweit unterwegs und durchquerten Deutschland ohne Zwischenstopp, um Kontrollen zu entgehen. Den in Kartons luftdicht verpackten „Stoff“ hatten sie dabei in oder unter den Fahrerkabinen ihrer Lkw versteckt.

Die Übergabe an Dealer erfolgte an verschiedenen Punkten im Umfeld von Wien, etwa am Großgemüsemarkt Liesing, auf der Autobahnraststation St. Pölten oder auf dem Parkplatz einer Tankstelle in Brunn am Gebirge. Allein an letzterem Ort wurden bei einer einzigen Fahndung 50 Kilogramm Schmuggelware sichergestellt, als diese aus dem Lkw in den Kofferraum der Dealer wandern sollte.

Alle vier Hauptverdächtigen, der 40-jährige Radomir V., österreichischer Staatsbürger, 40-jährige Slobodan M. und der 37-jährige Goran S., beide Serben, sowie der 46-jährige Kroate Ivica D., waren in intakten Arbeitsverhältnissen bei Speditionen in Wien und Niederösterreich und nutzten offizielle Transportfahrten für ihre kriminellen Machenschaften. Keiner der Täter war zuvor straffällig geworden, alle galten als unbescholten und in Österreich integriert.

Begonnen hatte die Bande mit dem illegalen Transport von Kleinstmengen, die sie in Wien weiterverkauften. Nach und nach hätten sie Aufträge von Wiener Abnehmern entgegengenommen, so Major Martin Roudny vom Kriminalkommissariat Mitte. Als Motiv vermutet die Polizei in erster Linie Habgier. Auf den Umfang der geschmuggelten Suchtgiftmenge ließen unter anderem die – neben den Drogen – gefundenen Wertobjekte zu. So wurden 62.000 Euro in bar und ein Sparbuch mit einer Einlage in der Höhe von 32.000 Euro sichergestellt. Darüber hinaus hatte einer der Täter ein Haus in Serbien gekauft.

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