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Wiener Pandas zu "schüchtern"?

Sie sind ein Herz und eine Seele. Täglich wird gespielt, geschmust und gekuschelt - aber trotz tausender Berührungen ist bisher noch nichts „passiert“ - Nachwuchs in Schönbrunn frühestens in einem Jahr.

Yang Yang und Long Hui sind einfach noch nicht so weit, um dem Tiergarten Schönbrunn einen Herzenswunsch zu erfüllen: Panda-Nachwuchs. Frühestens in einem Jahr könnte es bei optimistischer Prognose so weit sein. Fraglich ist laut Pflegerin Gudrun Aumayer überdies, ob Long Hui den Rollenwechsel vom besten Freund zum Geliebten schaffen kann…

Bereits jetzt bevorzugen die beiden „getrennte Schlafzimmer“:
Während er gerne auf der erhöhten Plattform im Freien mützelt, schnarcht sie drinnen und genießt dort den höhlenartigen Charakter. Tagsüber sind sie aber ständig zusammen, obwohl die Charaktere der pelzigen Gesellen unterschiedlicher nicht sein könnten. Yang Yang nascht vorzugsweise von seinem Bambus, was Long Hui herzlich egal ist. Sie hingegen wird zur Furie, wenn er sich einmal an ihrer Jause vergreift. „Liebe geht durch den Magen“, schmunzelte Aumayer.

Männliche Pandas sind Sex-Muffel

Während er also den gemütlichen Tolpatsch mit dem sprichwörtlichen dicken Fell mimt, ist Yang Yang die Neugier selbst und für jeden Unsinn zu haben. Ruft man sie, dann kommt sie sofort angelaufen, um zu sehen, was sich gerade tut. Er hingegen kommt irgendwann, wenn er dazu Lust hat.

Stichwort Lust: Besonders männliche Pandas gelten in Gefangenschaft als ausgesprochene Sex-Muffel, plauderte die Tierpflegerin aus der Bärenschule. Und „Softies“ haben schlechte Karten. Denn weibliche Pandas stehen auf einen „gestandenen Mann“. Zumindest letzte Eigenschaft sollte Long Hui mit derzeit etwa 120 Kilogramm mitbringen, obwohl Yang Yang ihm nur um 20 Kilo nachsteht. Beide entwickeln sich offenbar prächtig, seit sie im März 2003 als zehnjährige Leihgabe Chinas nach Wien gekommen sind.

Sollten die beiden zur Tat schreiten, wäre das Frühjahr 2005 ein sehr optimistisches Datum für den Vollzug romantischer Gefühle. Geht dabei alles glatt, dann hätte Schönbrunn im September die bisher größte Attraktion zu bieten – Panda-Nachwuchs. Auch wenn derartige Hoffnungen allzu verfrüht erscheinen, ganz von der Hand weisen will man sie nicht. Denn zum Eingewöhnen für den Fall des Falles gibt es im Gehege bereits eine Wurfbox…

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