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Wiener Museumsquartier als neuer Standort für Haus der Geschichte Österreich?

Das hdgö könnte vom Heldenplatz ins Wiener Museumsquartier übersiedeln.
Das hdgö könnte vom Heldenplatz ins Wiener Museumsquartier übersiedeln. ©APA/WOLFGANG HUBER-LANG
Das Haus der Geschichte Österreich (hdgö) könnte vom Wiener Heldenplatz in das nicht weit entfernte Museumsquartier wechseln. Derzeit ist das Denkmalamt am Zug, das noch kein Grünes Licht gegeben hat.

Diese Variante wird derzeit nach Informationen der APA ernsthaft geprüft. In Erwägung gezogen wird ein großzügiger Ausbau des Dachbodens im Bereich von Hof 2, in dem das ZOOM Kindermuseum, der Dschungel Wien und das Tanzquartier untergebracht sind.

hdgö könnte vom Heldenplatz ins Museumsquartier übersiedeln

Das 2018 eröffnete Zeitgeschichtsmuseum verfügt derzeit über 750 Quadratmeter Dauer- und 300 Quadratmeter Wechselausstellungsfläche und ist organisatorisch in die Österreichische Nationalbibliothek (ÖNB) eingebunden. Beides wird nicht als ideal empfunden. Ein Expertenbericht empfahl 2019 rund 3.000 Quadratmeter Ausstellungsfläche. Das wäre im MQ allerdings nicht zu erzielen. Insider sprechen jedoch von einer möglichen Verdoppelung der Fläche gegenüber der derzeitigen Situation. Die damals ebenfalls empfohlene Führung des hdgö als "institutionell selbstständige und wissenschaftlich unabhängige Einrichtung" sollte in dieser Variante jedoch erreicht werden können.

Im Kunsthistorischen Museum hatte man schon bei der Instandsetzung der derzeit an die ÖNB zur Nutzung durch das hdgö vermieteten Fläche mit 6 Mio. Euro für eine Aufstellung des gewichtigen "Heroon von Trysa"-Frieses Vorsorge getroffen und hoffte seither, dass diese Investition nicht vergebens war.

10,6 Millionen Euro liegen für neuen Standort bereit

In Bewegung kam die Sache, als im Februar nach einem Vergleich mit den Erbinnen und Erben nach der in der Shoah ermordeten Kunstsammlerin Nora Stiasny, denen das Gustav-Klimt-Gemälde "Apfelbaum II" 2001 fälschlicherweise restituiert wurde, rund 10,6 Mio. Euro für einen künftigen dauerhaften Standort des hdgö beiseite gelegt werden konnten. "Ein gutes Startkapital für eine derartige Herausforderung", nannte dies damals Staatssekretärin Andrea Mayer (Grüne).

Seither war klar, dass damit ein - wohl wesentlich teurerer - Neubau mit größter Wahrscheinlichkeit nicht mehr infrage kommt. Die Suche nach leer stehenden Immobilien in innenstädtischer Lage, die sich um annähernd diese Summe adaptieren ließen, lief seither auf Hochtouren. Das MQ gilt derzeit als Favorit. Eine Kalkulation, ob dort ein Dachausbau um 10 Mio. Euro zu bewerkstelligen sei, liege noch nicht vor, hieß es gegenüber der APA. Erst wenn die Prüfung des Denkmalamts keine Einwände ergebe, würde diese derzeitige Denkvariante konkreter durchgerechnet.

Machbarkeit und Sichtbarkeit als ungelöste Themen

Erstmals konnte das barocke Dachgestühl der einstigen Hofstallungen 2014 besichtigt werden, als im Rahmen der Revue "The Making Of Österreich" Franz Adrian Wenzl alias Austrofred das Publikum durch ein Stationentheater führte, in dem wichtige Fragen zu Geschichte und Identität des Landes gestellt wurden - eine dem hdgö erstaunlich nahe kommende Aufgabenstellung.

Für das Museumsquartier brächte der Einzug einer weiteren Institution die Chance einer Weiterentwicklung und Aufwertung des Areals, für das Haus der Geschichte stellen sich dabei allerdings nicht nur Fragen der Machbarkeit, sondern auch der Sichtbarkeit. Die deutlich prominenter im Haupthof situierte Kunsthalle Wien beklagte jahrelang, zu wenig nach außen präsent zu sein - ein Umstand, der mit Sicherheit auch für ein Dachboden-hdgö zum Problem werden könnte.

(APA/Red)

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