Kurz vor der Operation sagte der verletzte Wiener, er habe seinen “Verstand nicht unter Kontrolle gehabt”, erklärte Ermittler Hubert Miedl am Donnerstag .
Der 35-Jährige hatte am Mittwoch gegen 3.40 Uhr von einer Telefonzelle am Hauptplatz von Peggau (Bezirk Graz-Umgebung) die Rettung gerufen und gesagt, er sei überfallen worden. Der Mann wurde mit mehreren Stichwunden im Bauchbereich von der Rettung in das LKH Graz gebracht. Der Polizei erklärte der Wiener, dass ein Unbekannter Mann in seine Wohnung in der nähe des Hauptplatzes eindringen wollte. Dieser hätte ihm mit einem Hammer mehrmals auf den Kopf geschlagen und mit einem Messer verletzt.
Psychisch kranker Wiener verletzte sich selbst mit Bauchstichen
Doch die Kriminalisten hatten noch vor der Operation Zweifel am geschilderten Tathergang. Auch am angeblichen Tatort konnten keine Spuren gefunden werden, die auf ein Fremdverschulden hingewiesen hätten. Nachdem die Ärzte ihn medizinisch versorgt hatten und der Patient für eine weitere Einvernahme wieder bei Bewusstsein war, bestätigten sich die Vermutungen der Beamten. Der Wiener gestand, sich selbst in den Bauch gestochen zu haben. Dann habe er sich auch mit den Fäusten auf den Kopf geschlagen.
Der 35-Jährige war wegen einer psychischen Erkrankung bereits öfter in der Grazer Sigmund Freud-Klinik. Dort werde er laut Miedl auch wieder hingebracht, sobald sein Zustand entsprechend sei. Die Bauchstiche waren für den Mann nicht lebensbedrohlich.
(APA/Red)