AA

Wiener Minibambini-Kindergärten offenbar kurz vor Schließung

Wiener Minibambini-Kindergärten ist insolvent.
Wiener Minibambini-Kindergärten ist insolvent. ©APA/GEORG HOCHMUTH
Nach dem Förderstopp im Februar ist der umstrittene Wiener Kindergartenträger Minibambini nun insolvent und steht offenbar kurz vor der Schließung.
Kindergarten Minibambini laut KSV insolvent

Am Donnerstag wurde über Antrag eines Gläubigers ein Konkursverfahren am Handelsgericht Wien eröffnet, gaben die Gläubigerschutzverbände KSV1870 und AKV bekannt. Damit dürfte die Schließung der zwölf Kindergärten mit rund 800 Kindern unmittelbar bevorstehen. Sobald das Verfahren in der Ediktsdatei der Justiz veröffentlicht ist, wird die Bewilligung für den Betrieb entzogen.

Wiener Minibambini-Kindergärten ist insolvent

Das wird am Freitag der Fall sein. "Ab dem Zeitpunkt der Kundmachung in der Ediktsdatei liegt ein Grund für die Schließung vor", sagte Ingrid Pöschmann, Pressesprecherin der Kinder- und Jugendhilfe (MA11). Somit wird aller Voraussicht nach morgen die Betriebsbewilligung widerrufen und mittels Bescheid dem Betreiber zugestellt. "Der Träger wird dann unmittelbar aufgefordert, die Eltern zu kontaktieren, dass die Kinder abgeholt werden müssen", sagte Pöschmann. Somit dürften die Kinder spätestens ab Montag einen neuen Betreuungsplatz brauchen. Nach der Einleitung eines Insolvenzverfahren kann davon ausgegangen werden, dass die Betreuungsqualität sinkt und Zahlungen nicht mehr getätigt werden, sagte Pöschmann. Gefahr im Verzug bestehe aktuell keine, am Donnerstag wurden sämtliche Standorte von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der MA11 geprüft. Gefunden wurden dabei "kleine Mängel".

APA/GEORG HOCHMUTH ©APA/GEORG HOCHMUTH

Rund 800 Kinder in den zwölf Kindergärten in Wien unter Betreuung

Rund 800 Kinder werden in den zwölf Kindergärten aktuell betreut. Auch wenn die Einrichtungen morgen geschlossen werden, die Kinder würden nicht auf die Straße gestellt, wurde versichert. Auch Minibambini "ist es ein Anliegen, dass die Kinder weiterhin gut betreut werden", wurde der APA versichert. 134 Eltern hätten ihre Kinder bereits in anderen Kindergärten untergebracht. "Es gibt genügend Plätze in privaten und städtischen Kindergärten", versicherte das Büro des zuständigen Stadtrats Christoph Wiederkehr (NEOS) der APA. Somit sollte es sich "theoretisch ausgehen, dass alle in der Umgebung einen Platz bekommen".

"Die nun erfolgte Insolvenz des privaten Kindergartenträgers 'Minibambini' war absehbar. Daher haben wir seit Wochen betroffenen Eltern angeboten, sie bei der Suche nach einem anderen Kindergartenplatz in der Umgebung zu unterstützen, und auf das Angebot der Vermittlung mittels der von der MA10 eigens eingerichteten Hotline verwiesen", betonte das Wiederkehr-Büro. Die Stadt Wien Kindergärten arbeitet in Zusammenarbeit mit den Trägerorganisationen im Umkreis weiter mit höchstem Einsatz daran, Familien angesichts dieser herausfordernden Situation bestmöglich zu begleiten und passende neue Plätze für betroffene Kinder zu finden. Die Hotline steht Betroffenen weiterhin zur Verfügung. Sie ist unter 01/90 500 20 erreichbar.

Weiterführung der Minibambini-Kindergärten: Interesse von zwei Betreibern

Wie die APA am Donnerstag erfuhr, sollen zwei kleinere Betreiber bereits Interesse an der Weiterführung der Minibambini-Kindergärten angemeldet haben. Bis Donnerstag wurde aber kein Trägerwechsel im zuständigen Bewilligungsreferat der MA11 angezeigt. Eventuelle Träger müssen in jedem Fall ein ausführliches pädagogisches Konzept sowie einen Businessplan über die Wirtschaftlichkeit vorlegen. Sollte das am Donnerstag noch einlangen, würde die MA11 das auf jeden Fall noch prüfen. Sobald der Entzug der Bewilligung jedoch zugestellt ist - was für Freitag erwartet wird - ist ein Trägerwechsel nicht mehr möglich. Interessenten können aber jederzeit einen neuen Bewilligungsantrag stellen.

(APA/Red)

  • VIENNA.AT
  • Wien
  • Wiener Minibambini-Kindergärten offenbar kurz vor Schließung
  • Kommentare
    Kommentare
    Grund der Meldung
    • Werbung
    • Verstoß gegen Nutzungsbedingungen
    • Persönliche Daten veröffentlicht
    Noch 1000 Zeichen