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Wiener Linien: Weniger Fahrgäste 2003

Wiener Linien mit leichtem Fahrgast-Rückgang im Jahr 2003 - Rieder ortet dennoch „Erfolgsjahr“ - Umsatz stieg auf 337 Mio. Euro - 336 Mio. Euro wurden investiert

Insgesamt 721,8 Mio. Fahrgäste haben im Jahr 2003 die U-Bahnen, Busse und Straßenbahnen der Wiener Linien benutzt. Das bedeutet einen leichten Rückgang gegenüber 722,4 Mio. Benutzern im Jahr 2002. Vizebürgermeister Sepp Rieder (S) und Wiener Linien-Geschäftsführer Günter Steinbauer sahen bei der Präsentation der Zahlen am Dienstag das Unternehmen dennoch auf Erfolgskurs. Beide sprachen sich gegen Liberalisierungstendenzen im öffentlichen Personennahverkehr aus. Der Umsatz im Verkehrsbereich lag 2003 bei 337,3 (2002: 321) Mio. Euro.

Die Stagnation der Fahrgastzahlen (Spitzenjahr war 2001 mit 729,4 Millionen) begründete Steinbauer einerseits damit, dass im Vorjahr keine neuen U-Bahn-Kilometer eröffnet worden seien. Andererseits spüre man auch die allgemein ungünstige Wirtschaftslage, was sich bei den Zeitkarten-Verkäufen auswirke. Im Vorjahr wurden exakt 300.972 Jahreskarten-Besitzer gezählt, 2002 waren es 301.367. Trotzdem verzeichnet man damit immer noch rund 100.000 Stammkunden mehr, als im Jahr 1993. Der Umsatz lag 2003 bei 337,3 Mio. Euro.

Investitionen sind gestiegen

Gesteigert werden die von der Stadt finanzierten Investitionen. Laut Rieder waren es 335,82 Mio. Euro im Jahr 2003, heuer sind 410 Mio. Euro eingeplant. Davon gehen rund 277 Mio. Euro in den U-Bahn-Ausbau, der Rest wird für die Erneuerung des Fuhrparks aufgewendet.

Die Busflotte soll bis 2007 komplett auf Niederflur-Fahrzeuge umgerüstet werden. Für den Innenstadt-Bereich wurde soeben eine neue Generation von Kleinbussen bestellt, der erste Prototyp soll im Herbst zur Verfügung stehen. Auch bei der Straßenbahn setzen die Wiener Linien auf den komfortablen Einstieg. 130 Züge sind bereits im Einsatz, Mitte Juni wurde der Auftrag für weitere 150 ULF-Garnituren (Ultra Low Floor) erteilt.

Neue Züge gibt es auch bei der U-Bahn: Im Frühjahr 2005 werden die ersten Serienfahrzeuge der 25 bestellten Fahrzeuge der neue Generation – sechsteilig, durchgehend begehbar, klimatisiert – geliefert. Bei der U6 läuft gerade die Ausschreibung für Nachfolgefahrzeuge der alten Garnituren. Die 38 neuen Fahrzeuge sollen zwischen 2006 und 2008 geliefert werden, ab dann wird es auf der gesamten U-Bahn nur noch Niederflur-Fahrzeuge geben.

Rieder sprach von einem „Erfolgsjahr“. An Verkehrsstaatssekretär Helmut Kukacka (V) richtete er in Bezug auf dessen Ausschreibungsvorstoß den Appell, „die Wiener Linien bei dieser Erfolgsstory nicht zu stören“. Man dürfe ein gut funktionierendes öffentliches Nahverkehrssystem aus Bus, Straßen- und U-Bahn nicht willkürlich zerstören.

Die Wiener Linien betreiben mit 8.100 Beschäftigten insgesamt 117 Verkehrslinien (fünf U-Bahn-Linien, 32 Straßenbahnen, 80 Buslinien). Die Gesamtlänge der Linien beträgt 924,4 Kilometer, es gibt 4.355 Haltestellen. Der Anteil des öffentlichen Verkehrs an allen zurückgelegten Wegen in Wien liegt bei 34 Prozent.

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