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Wiener Linien: Mehr Putztrupps sollen für Sauberkeit sorgen

Eigenes "Reinigungsservice" soll für saubere U-Bahnen sorgen
Eigenes "Reinigungsservice" soll für saubere U-Bahnen sorgen ©Wiener Stadtwerke
Die Wiener Linien setzen ab November ein spezielles "Anti-Spray-Team" sowie eigene Putzprofis an bestimmten Bus- und Bim-Knotenpunkten ein. Eine neue Kampagne soll zudem die Abfallsünder unter den Fahrgästen sensibilisieren.

Zu den jährlich 15 Mio. Euro, die die Wiener Linien derzeit jährlich für Reinigungsmaßnahmen bei Fahrzeugen sowie im Gleis- und Stationsbereich ausgeben, kommen durch die jetzige Offensive noch einmal 1,5 Mio. Euro hinzu. Sauberkeit sei für die Passagiere ein wichtiges Thema, wenn es um das Wohlbefinden bei der Benützung der Öffis gehe, verwies Geschäftsführer Michael Lichtenegger vor Journalisten auf mehrere Umfragen. Deshalb wolle man hier mehr tun, gleichzeitig aber auch an die Eigenverantwortung der Fahrgäste appellieren.

Neben den Mitarbeitern des “Reinigungsservice”, das ab kommendem Monat U-Bahn-Waggons bei laufendem Betrieb von Unrat aller Art befreien soll, werden die Wiener Linien ein drei Mann starkes “Anti-Spray-Team” in den Kampf gegen Graffiti “von mehr oder weniger hohem künstlerischen Wert” schicken. Diese Mini-Einheit wird laut Lichtenegger vier Stunden täglich im gesamten U-Bahnnetz unterwegs sein und gegebenenfalls Wandflächen von unerwünschten Bemalungen befreien.

Von den 370 Mitarbeitern, die sich schon jetzt tagtäglich um die Müllbeseitigung im öffentlichen Verkehrsnetz kümmern, werden künftig zwölf Putzprofis abgezogen und an insgesamt sieben Knotenpunkten von Bus- und Straßenbahnlinien positioniert, die dort ihre Endstelle haben. Die Spezialmannschaft wird folglich etwa beim Westbahnhof (Europaplatz), am Kagraner Platz oder bei der Station Hietzing ankommende Garnituren im Schnelldurchgang nach liegengebliebenem Müll durchforsten. Gleichzeitig wird die Putzlogistik dahingehend neu organisiert, dass akute Verunreinigungen in Stationen schnell beseitigt werden können, so der Geschäftsführer.

Darüber hinaus wollen die Verkehrsbetriebe mit einer neuen Kampagne an die Disziplin und Rücksicht ihrer Kunden appellieren. Auf den Sujets, die ebenfalls ab Anfang November als Zeitungsinserate, Plakate in den Fahrzeugen und als TV- und Kinospots zu sehen sein werden, sind die entsprechenden Botschaften auf jenen elektronischen Anzeigetafeln abgebildet, die normalerweise über die Wartezeiten für den nächsten Bus oder die nächste Straßenbahn informieren. Sprüche wie “1 Kaugummi, 100 festgeklebte Schuhe”, “Ihre Zeitung braucht keinen eigenen Sitzplatz” oder “Ihr Mist möchte mit Ihnen aussteigen” sollen zu mehr Rücksicht mahnen.

Das Mistproblem im Öffi-Bereich habe in den vergangenen Jahren zugenommen, so Lichtenegger. Auf Nachfrage von Journalisten, ob die Wiener Linien durch vermehrte Vermietung von Stationsflächen etwa an Bäckereien oder durch das erlaubte Aufstellen von Entnahmeboxen für Gratiszeitungen nicht Mitschuld an dieser Entwicklung trügen, meinte Lichtenegger, man habe sich bewusst entschieden, die Stationen zu beleben. Was die Müllentsorgung betrifft, werde man jedoch Kooperationen mit den Mietern anstreben. Wie diese aussehen könnte – etwa in Form von Kostenbeteiligungen – wollte der Geschäftsführer heute “nicht vorwegnehmen”

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