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Wiener Lehrer: Schlagabtausch um Stellenplan

Beim Wiener Lehrer-Stellenplan kommt es wie jedes Jahr zu einem Schlagabtausch.
Beim Wiener Lehrer-Stellenplan kommt es wie jedes Jahr zu einem Schlagabtausch. ©APA/HARALD SCHNEIDER
Heuer ist der traditionelle Schlagabtausch um die Lehrer-Stellenplätze besonders intensiv.

Der traditionelle Zwist um die Lehrer-Stellenpläne zwischen Wien und Bund fällt nach dem jüngsten Schlagabtausch um die Mindestsicherung heuer besonders intensiv aus: Es werde “offenbar gezielt” bei den Deutschförderangeboten für Wiener Kinder gespart, kritisierte am Montag SP-Bildungsstadtrat Jürgen Czernohorszky. Die Stadt setze ihre Lehrer nicht flexibel genug ein, konterte das Bildungsressort.

1.300 Schüler mehr in Wien

In Wien gebe es 2018/19 um 1.300 Schüler mehr als im Vorjahr, der Stellenplan sehe allerdings durch die Kürzungen bei der Sprachförderung und bei der Integration 120 Lehrerposten weniger vor, klagte Czernohorszky in einer Aussendung. Und er unterstellte der ÖVP-FPÖ-Regierung Kalkül: Bei den Wiener Kindern werde “offenbar gezielt gespart, um dann wieder mit dem Finger auf die Stadt zu zeigen, wenn es Probleme gibt”. SPÖ-Bildungssprecherin Sonja Hammerschmid forderte die Regierung in diesem Zusammenhang auf, “die Kürzungen im Bildungsbereich, speziell die Streichung des Integrationstopfes, zurückzunehmen”.

Im Bildungsministerium wies man den Vorwurf der Stellenkürzungen per Aussendung zurück und verwies stattdessen auf die bestehende Regelung des Finanzausgleichs für die Pflichtschulen (v.a. Volks-, Neue Mittelschule, Polytechnische Schule). In diesem wird u.a. festgehalten, auf wie viele Schüler ein Lehrer kommt und wofür es zusätzliche Ressourcen gibt.

Wien: 140 zusätzliche Lehrerposten sind entstanden

Für Wien habe der Schülerzuwachs diesmal 140 zusätzliche Lehrerposten gebracht, heißt es im Bildungsressort. Dazu kämen 177 Posten für Deutschförderklassen und -kurse. Außerdem gebe es dank der großen Klassen in Wien 1.100 Lehrer, die schon jetzt von der Bildungsdirektion (früher: Stadtschulrat) flexibel eingesetzt und Brennpunktschulen versetzt werden könnten. Kritik übt der Bund außerdem in Sachen Schulsozialarbeit: Hier finanziere Wien kein eigenes Personal, sondern setze diese auf 25 vom Bund finanzierte Lehrerplanposten. Ganz anders als etwa Tirol, das bei lediglich einem Fünftel der Schüler 40 Sozialarbeiter finanziere.

Die NEOS Wien forderten mehr finanzielle Mittel für Brennpunktschulen, “echte” Schulautonomie und Sozialarbeiter an jedem Standort. Beim letzten Punkt nehmen sie die Stadt in die Pflicht, diese könne hier “nicht alle Verantwortung auf den Bund schieben”.

(APA/Wien)

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