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Wiener kämpfen – Salzburger effektiver

Red Bull Salzburg hat am Dienstag in der best-of-seven-Halbfinalserie einen 4:1-Auswärtssieg bei den Vienna Capitals gefeiert. Bilder 

Playoffspiele haben nur wenig mit “normalem” Eishockey zu tun. Die älteste Eishockeyweisheit der Welt, wurde in Spiel drei der Semifinalserie Vienna Capitals gegen Red Bull Salzburg eindrucksvoll bestätigt. Beide Mannschaften schenkten sich nichts und das Wiener Publikum hatte zu Beginn für Koch, Welser & Co wenig Freundlichkeiten übrig.

Ausgeglichener Fight
Die Partie begann äußerst temporeich. Beide Teams versuchten in der Defensive kompakt zu stehen und Fehler zu vermeiden. Torchancen bleiben im ersten Drittel zwar Mangelware, unterhaltsam war das Spiel aber trotzdem. Besonders auch dank des Schiedsrichtergespannes aus Deutschland. Der erfahrene DEL-Schiedrichter Aumüller überraschte die Zuschauer mit unterhaltsamer Regelauslegung. Die Capitals haderten mit dem Schiedsrichter. Die schwachen Überzahlformationen brachten auf beiden Seiten keinen zählbaren Erfolg.

Kalte Dusche im zweiten Drittel
Praktisch mit Beginn des zweiten Drittels die kalte Dusche für die Wiener. Nach nur 19 Sekunden erzielte Foster das erste Tor des Spiels aus kurzer Distanz. Capitals-Goalie Labbé wirkte bei diesem Gegentor ins kurze Eck nicht ganz unschuldig. Das Gegentor war für die Capitals ein sichtbarer Schock. Die Wiener kämpften zwar sehr bemüht, hatten aber phasenweise den Salzburgern nur wenig entgegenzusetzen. So war es Glück und Goalie Labbé zu verdanken, dass die Wiener keine weiteren Gegentore hinnehmen mussten.

Überzahl nicht genutzt – Gegentor in Unterzahl
Die Capitals kamen mit großem Kämpferherz ins Spiel zurück. Zum Halbzeit des Spiels hatten die Wiener in doppelter Überzahl die Chance auf ihren ersten Treffer. Pech im Abschluss und ein großartiger Bullen-Goalie Parise verhinderten den ersten Treffer. Die leichte Drangphase der Capitals endete mit einem erneuten Rückschlag. Als bei den Wienern Lynch auf der Strafbank saß, nützte Verteidiger Sczalzo das Powerplay und erzielte den zweiten Salzburger Treffer des Abends. Der ehemalige Wiener Manuel Latusa setzte nach einer herrlichen Kombination aus kurzer Distanz noch ein Tor drauf.

Die Capitals waren zwar weiterhin sehr bemüht konnten jedoch ihre vorhandenen Chancen nicht ausnutzen. Mit 0:3 gingen beide Teams zum zweiten Mal in die Kabine. Ein Zwischenstand der den Spielverlauf nicht reflektierte. Salzburg war die überlegene Mannschaft, die Capitals hielten aber mit großem Kampf dagegen.

Stangenschuss und böser Stockschlag
Während die Salzburger Bullen ihre Chancen verwerteten, nutzten die Wiener ihre eigenen nicht. Spielerisch unterlegen, kam in einigen Situationen auch eine Portion Pech hinzu. Der Finne Riihijärvi traf in Minute 41 nur den Pfosten. Danach sorgte das Schiedsrichterteam rund um Herrn Aumüller für einen negativen Höhepunkt. Ein übler Stockschlag von Daniel Welser blieb vor den Augen der Zebras ungeahndet.

Schiedsrichter ein Faktor im Spiel
In der Semifinalserie gegen die Salzburger Bullen, haben die Wiener ein Problem mit den Schiedsrichtern. Auch in Spiel drei war eine Tendenz zu Gunsten des Gastteams erkennbar. Wurde auf Seiten der Wiener jede unsaubere Aktion (zu Recht) geahndet, bleib die Pfeife auf der Gegenseite oft stumm. Hinzu kamen einige akrobatische Flugeinlagen der Salzburger. Nach einer äußerst zweifelhaften Strafe gegen Riihijärvi erzielte Koch im Überzahlspiel das 4:0 für Salzburg. Fast im Gegenzug erzielte Divis den Ehrentreffer für die Wiener.

Aufregung nach Werenka-Check
Nach einem harten Check von Capitals Kapitän Darcy Werenka forderten die Salzburger Bullen eine Spieldauerdisziplinarstrafe (45.). Der Kapitän der Wiener kam mit 2+10 Minuten davon.

Salzburger spielen das Spiel trocken nach Hause
Als effektivere Mannschaft gewannen die Salzburger das dritte Spiel der Halbfinalserie schließlich verdient mit 4:1. Das Team von Pierre Page wird sich allerdings fragen lassen müssen, ob es die Mannschaft trotz unbestreitbar hoher Qualität nötig hat, in das Schwalbenrepertoire zu greifen. Dass die Schiedsrichter dabei mitspielen, ist nicht unbedingt ein Gütezeichen für die Unparteiischen. Eishockey ist ein harter körperbetonter Sport. Zu allen in unserer Nation dürfte sich dies noch nicht herumgesprochen haben.

Capitals-Headcoach Kevin Gaudet: “Wir haben heute leider nicht ins Spiel gefunden. In Unterzahl haben wir auch zu viele Fehler gemacht, die Salzburg eiskalt ausgenützt hat. Die Spieler waren in den Köpfen müde, wir haben nie die Chance gehabt, das Spiel zu unseren Gunsten zu wenden. Jetzt müssen wir das Spiel rasch abhaken und uns auf Donnerstag konzentrieren. Da müssen wir noch einmal alle Kampfkraft mobilisieren und auch spielerisch zulegen. Die Semifinalserie ist noch lange nicht entschieden.”

Vienna Capitals – Red Bull Salzburg 1:4 (0:0,0:3,1:1)
Albert-Schultz-Halle, 4.300, SR Hascher/Aumüller
Tore: Divis (45.) bzw. Foster (21.), Scalzo (35./PP), Latusa (40./PP), Koch (45./PP)
Strafminuten: 18 plus 10 Disziplinar Werenka bzw. 22
Stand in der Serie: 1:2
Nächstes Spiel am Donnerstag (19.15 Uhr) in Salzburg

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