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Wiener Kasperl überlebt doch!

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Die Wiener Kasperl-Krise scheint abgewendet: Der Chef der mit Finanzproblemen kämpfenden Urania-Puppenbühne, Manfred Müller, vermeldet eine Verdopplung der Besucherzahlen.

„Wenn es so weiter läuft, erholen wir uns rein auf Grund unseres eigentlichen Geschäftszweigs“, freute sich Müller am Freitag im APA-Gespräch. Auf den medialen Hilferuf, den er im Oktober wegen schlechter Auslastung ausgesandt habe, hätten viele Menschen reagiert.

Jetzt kämen sogar viele Leute, die gar nicht gewusst hätten, dass es die traditionelle Kasperlbühne, deren Stücke seit 1957 auch im ORF übertragen werden, noch gibt. Die Saison bis April sei nun jedenfalls gesichert.

Hilfreich habe sich auch das Eingreifen der von BZÖ-Sozialministerin Ursula Haubner ins Leben gerufenen „Familie und Beruf Management GmbH“ erwiesen. Diese hätte zahlreiche Benefizauftritte bei Firmen organisiert und bereits 3.400 Euro Spenden gesammelt. Allerdings habe er gebeten, die Spendensammlung einzustellen – da gebe es Bedürftigere, so Müller.

Unklarheit herrscht hingegen in der Frage, wie sehr sich die Wiener Kulturpolitik engagiert hat, um den Kasperlschen Finanzkollaps abzuwenden. Eine Sprecherin von Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny (S) berichtete im APA-Gespräch, dass ein in der Vorwoche angekündigtes Treffen mit Theaterchef Müller bereits stattgefunden habe. Dabei sei dem Kasperlspieler eine Werbeagentur vermittelt und ein verstärkter Auftritt in den stadtnahen Publikationen zugesagt worden. Damit habe sich Müller zufrieden gezeigt.

Dieser betonte am Freitag gegenüber der APA, dass noch nie ein Treffen stattgefunden habe. „Ich erfahre immer nur aus der Zeitung, dass der Kulturstadtrat mich rettet“, so Müller. Er habe nun zwar eine Werbeagentur, die sei aber von sich aus bereits im Oktober auf ihn zugekommen. Auf seinen Hauptwunsch an die Politik – eine Mietsenkung für die Bühne in der Urania – habe er nicht „einmal ein Nasenzucken“ erhalten.

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