Der 22-Jährige behauptet darin, Ende März in der Justizanstalt Josefstadt schwer misshandelt worden zu sein. Anstaltsleiterin Pigl wies dies als “absolut unrichtig” zurück.
Seinen Angaben zufolge soll Mohamed M. am 25. März während eines Besuchs seiner Familie von Justizwachebeamten geschlagen und heftig an den Haaren gerissen worden sein, ehe man ihn nackt in Einzelhaft brachte. “Das ist eindeutig nicht wahr”, meinte dazu Pigl. Mohamed M. habe bei dem Besuch gegen bestimmte Spielregeln verstoßen, worauf das Wachpersonal diesen – wie in derartigen Fällen gesetzlich vorgesehen – abgebrochen und für beendet erklärt hätte.
“Daraufhin ist Mohamed M. aggressiv geworden. Er hat um sich getreten und mit Fußtritten einen Sessel umgestoßen, so dass er mit gesetzlich selbstverständlich gedeckten Festhaltegriffen gebändigt und abgeführt werden musste”, berichtete Pigl weiter. Von den behaupteten Misshandlungen und einer strafweisen Verbringung in eine Einzelzelle könne keine Rede sein.
Die Anstaltsleitung hatte die Besuchsmöglichkeiten für Mohamed M. und seine mitangeklagte und -verurteilte Frau Mona S. nicht eingeschränkt, aber notgedrungen neu regeln müssen, nachdem die Entführer der in Nordafrika verschleppten österreichischen Touristen Wolfgang Ebner und Andrea Kloiber unter anderem die Freilassung des Islamisten-Paares gefordert hatten.
Mohamed M. und Mona S. wurden ersucht, sich zukünftig mit ihren Angehörigen ausschließlich auf Deutsch zu unterhalten. Damit wollte die Justizanstalt sicherstellen, dass es zu keinen für das Wachpersonal unverständlichen Absprachen kam, die sich auf das weitere Schicksal der Sahara-Geiseln womöglich negativ auswirken hätten können.
Dennoch soll sich Mohamed M. mit seinem Vater auf Arabisch unterhalten haben, obwohl beide die österreichische Staatsbürgerschaft besitzen und perfekt Deutsch sprechen.