Zwei ehemalige Zöglinge hatten Anschuldigungen erhoben, die bis hin zur Kinderprostitution und Serienvergewaltigung reichen. Andere Betroffene behaupteten auch, dass sie zum Essen von Erbrochenen gezwungen worden waren. Das bestreitet die heute 69-jährige Erzieherin.
Von sexuellem Missbrauch durch männliche Betreuer habe die Erzieherin nichts mitbekommen. Allerdings habe sie “jugendliche Burschen bemerkt”, die zu den Mädchen auf Besuch kommen wollten und vom Personal verjagt wurden. Die Mädchen hätten sich laut Aussagen der Frau selbst prostituiert. “Bei manchen war das schon Tradition. Da war das schon die Mutter und die haben irgendwie das Talent dazu gehabt”, schilderte sie im Interview.
Externe Kommission soll klären
Eine externe Kommission “Schloss Wilhelminenberg” soll nun die Geschichte im Schloss aufarbeiten und klären, ob die nun publik gemachten Vorwürfe der Tatsache entsprechen. Ehemalige Erzieherinnen wurden bereits befragt. Zwei Frauen, die in den frühen 1970er Jahren im Heim im Schloss Wilhelminenberg tätig waren, haben keine sexuellen Übergriffe auf Zöglinge bemerkt. “Das kann ich mir nicht vorstellen”, sagte die heute 72-jährige Schwester Gerti im Gespräch mit der APA.
Zwei ehemalige Zöglinge des ehemaligen Kinderheimes im Schloss Wilhelminenberg hatten Missbrauchsvorwürfe gegen die Erzieher der Anstalt erhoben. Demnach gab es in dem Heim Serienvergewaltigungen, bei denen sogar Geld geflossen sein könnte. Die beiden Frauen waren zum Zeitpunkt ihrer Unterbringung sechs und acht Jahre alt. Strafrechtlich sind die Missbrauchsvorwürfe bereits verjährt.