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Wiener Grüne schlagen Feinstaub-Alarm

Gefährlicher Feinstaub: An 70 Tagen über dem Grenzwert
Gefährlicher Feinstaub: An 70 Tagen über dem Grenzwert ©bilderbox.at
Wie lange kann das Feinstaub-Problem in Wien noch "übersehen" oder verdrängt werden? Grünen-Umweltsprecher Rüdiger Maresch rechnet bis Jahresende mit bis zu 70 Tagen über dem Grenzwert. Die Grünen fordern deshalb Umweltzonen, in die schadstoffintensive Fahrzeuge nur beschränkt einfahren dürfen und kritisieren die "halbherzigen Maßnahmenpakete" der Stadt.
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Gemessen am Vergleichszeitraum des Vorjahres habe es in der Bundeshauptstadt heuer bereits etwa doppelt so viele Überschreitungen gegeben, so Maresch in einer Pressekonferenz. Trotzdem scheue sich die Stadt weiterhin, bei länger andauernder Feinstaubbelastung Fahrverbote zu verhängen. Zudem seien eine Reihe von Maßnahmen, die Umweltstadträtin Ulli Sima (S) im Jahr 2005 angekündigt habe, nicht umgesetzt worden.

So sollte etwa der Radverkehrsanteil bis 2010 auf acht Prozent angehoben werden, liege aber immer noch bei fünf Prozent. Die Straßenbahnlinien O und 16 seien – anders als vorgesehen – nicht verlängert worden. Zudem gebe es nach wie vor keine Auflagen für den beschränkten Einsatz von Stromgeneratoren bei Großveranstaltungen sowie Vorgaben in puncto feinstaubarme Baustellen, zeigte sich Maresch enttäuscht.

Die Rathaus-Partei wünscht sich folglich die Schaffung von Umweltzonen – “zumindest innerhalb des Gürtels”, wie der Umweltsprecher betonte. Nach diesem Konzept sollen Lkw und Pkw mit intensivem Schadstoffausstoß innerhalb dieser Gebiete verboten werden oder an Tagen mit hoher Belastung nur eingeschränkt fahren dürfen. Ein solches Modell gebe es in mehreren europäischen Städten wie etwa Berlin, was dort zu einer Abnahme der Abgasemissionen von 24 Prozent bei Dieselruß und von 14 Prozent bei Stickoxiden geführt habe.

Außerdem appellierte Maresch an die Stadt, im Winter Streusalz nur auf gefährlichen und speziellen Straßenabschnitten wie starken Steigungen und wichtigen Kreuzungen einzusetzen. Nebenstraßen sollten ebenso streuungsfrei bleiben wie Geh- und Radwege, wobei die Unfallhäufigkeit laut dem deutschen Umweltbundesamt nicht steige, wie der grüne Umweltsprecher versicherte.

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