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Wiener Gebietskrankenkasse streicht Mehrleistungen

Die WGKK hat mit Anfang August Zuschüsse zu Erholungsurlauben nach langer Krankheit sowie Zuzahlungen zu bestimmten Krankentransporten, zu Gleitsichtbrillen und Zahnersatz aus Kunststoff gestrichen.

Kassen-Obmann Franz Bittner begründete dies am Dienstag im Radio-Morgenjournal des ORF mit dem gestiegenen Kassendefizit und gesetzlichen Vorgaben.

„Ich habe mich als Obmann sehr lange gewehrt, in diesem Bereich Reduzierungen vorzunehmen, weil das in der Regel sozial schwächere Menschen trifft“, so Bittner. Er sei aber indirekt dazu gezwungen worden, weil das Defizit der WGKK – heuer geschätzt 190 Mio. Euro – weiter steigen werde. Im kommenden Jahr soll es knapp 250 Mio. Euro, 2006 300 Mio. Euro betragen.

Bittner: „Wenn die Kasse in eine wirtschaftlich schwierige Situation kommt und es zu Zahlungsschwierigkeiten kommt, darf es laut Gesetz keine satzungsmäßige Mehrleistung geben.“ Dies sei die Voraussetzung für das Einspringen des Bundes.

“Gesundheitswesen geht es nicht gut”

Zahlungsschwierigkeiten ortet Bittner nicht nur für seine eigene Kasse, sondern auch für jene im Burgenland, der Steiermark und Kärnten sowie – im nächsten oder übernächsten Jahr – auch in Niederösterreich. „Also mit der Finanzierung unseres Gesundheitswesens ist es derzeit nicht gut bestellt“, so sein Fazit.

Bittner forderte einen Ausgleich für die Beitragsausfälle durch die hohe Arbeitslosigkeit und geringere Beiträge zur Spitalsfinanzierung. Im Fall einer Erhöhung „zerreißt’s die Gebietskrankenkasse voll und ganz“, so seine Befürchtung. Skeptisch ist der WGKK-Obmann auch in Sachen Gesundheitsreform: Am Anfang seien steigende Kosten zu befürchten, und die Gesundheitsagenturen würden keines der brennenden Probleme lösen.

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