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Wiener Forscher boosten Zitronensäureproduktion von Schimmelpilzen

Wiener Forscher haben die Entdeckung gemacht.
Wiener Forscher haben die Entdeckung gemacht. ©pixabay.com (Themenbild)
Wiener Forscher haben nun den Spediteur an der Zellgrenze, der die Säure exportiert, erforscht.

Weltweit stellen Mikroben zwei Millionen Tonnen Zitronensäure jährlich für Esswaren, Medikamente, Waschmittel und Kosmetika her. Wiener Forscher identifizierten nun den Spediteur an der Zellgrenze, der die Säure exportiert. Sie regten seine Produktion bei industriell genutzten Schimmelpilzen an und steigerten so die Liefermenge um das fünffache, berichten sie im Fachblatt “Metabolic Engineering”.

Die Forscher um Matthias Steiger vom Austrian Centre of Industrial Biotechnology (ACIB) und dem Department für Biotechnologie der Universität für Bodenkultur (Boku) Wien fanden den Transporter “CexA” ob seiner Ähnlichkeit zu anderen Exporteuren. Sie zogen ihn bei “Aspergillus niger”-Schimmelpilzen aus dem Verkehr, woraufhin diese keine Zitronensäure mehr nach draußen lieferten. So bekamen sie heraus, welche Fracht er für gewöhnlich befördert.

Wiener Forscher entdecken Spediteur an der Zellgrenze

Anschließend steigerten sie die CexA-Produktion in den Pilzzellen. Diese stellten daraufhin bis zu fünfmal mehr Zitronensäure her als zuvor und gaben sie in das Nährmedium ab, aus dem man sie quasi abschöpfen kann. Normalerweise würden die Zellen recht bald mit der Zitronensäureherstellung aufhören, weil sie nicht übermäßig viel davon benötigen. Wenn der übereifrige Exporteur aber Unmengen davon aus den Zellen schafft, müssen sie ständig nachproduzieren. So werden in recht kurzer Zeit im Medium weit höhere Zitronensäurekonzentrationen erreicht als im Zellinneren, erklärte Steiger im Gespräch mit der APA.

Bis Anfang des 20. Jahrhunderts wurde Zitronensäure fast ausschließlich aus den namensgebenden Früchten gewonnen, doch seit gut hundert Jahren macht man sich dazu die Aspergillus-Pilze zunutze, so Steiger. Nun könne man mit geringeren Mengen an Ausgangsprodukt, Platz und Energie mehr Zitronensäure herstellen und der ganze Prozess würde verlässlicher funktionieren, betonen die Forscher.

(APA/Red)

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