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Wiener Fledermäuse gehen in Winterruhe

Fledermäuse begeben sich in Winterruhe.
Fledermäuse begeben sich in Winterruhe. ©dpa/Ole Spata
Mehr als 20 Fledermausarten gibt es in Wien und etwa zwei Drittel davon leben gerne mit uns unter einem Dach. Wenn die Temperaturen sinken suchen sie sich ein Plätzchen für die Winterruhe und verweilen dort bis zum Frühling.

Außer etwas Fledermauskot, der übrigens ein gutes Düngemittel für Pflanzen ist, richten die Tiere keinen Schaden an. Sie sind darüber hinaus in Wien streng geschützt. Also bitte schlafen lassen und sich freuen, dass die "Fledis" im nächsten Frühjahr wieder auf Insektenjagd gehen und pro Tier über den Sommer bis zu 1 Kilogramm Gelsen und Co verspeisen.

Fliegende Zwerge, Möpse und Hufeisen

22 Fledermausarten sind in Wien nachgewiesen, darunter die Zwergfledermaus, die Mückenfledermaus, die Mopsfledermaus, die Kleine Hufeisennase und der Große Abendsegler. Die Fledermäuse leben beinahe überall in der Stadt, am Wasser, im Wald und mitten im Stadtgebiet in Parks. Sie verbringen den Tag in Baumhöhlen oder Gebäuderitzen und machen sich bei Einbruch der Dämmerung auf zur Insektenjagd. Ihre Beute orten sie fast ausschließlich via Ultraschall, ebenso wie Hindernisse auf ihrem Weg. Die meisten Laute der Fledermäuse sind für uns Menschen an sich nicht zu hören, bei der Fledermausbeobachtung können sie aber mit bestimmten Detektoren hörbar gemacht werden.

Fledermäuse sind die einzigen bei uns heimischen fliegenden Säugetiere. Entgegen ihres "vampirischen" Rufs sind die heimischen Fledermäuse Insektenfresser und keine Blutsauger. Im Frühling finden sich meist mehrere Weibchen in Wochenstuben zusammen und ziehen je ein bis zwei Jungtiere auf, die im Frühsommer flügge werden.

Gefahren für die Jägerinnen der Nacht

Was Fledermäusen das Leben schwer macht, ist vor allem der Verlust von Lebensräumen. Der Einsatz von Insektenschutzmitteln führt darüber hinaus zur Nahrungsknappheit. Aber die Stadt bietet auch andere Gefahren für Fledermäuse. So können sie sich in Taubennetzen oder Spalten von Glasfassaden verfangen, wo sie zwar hineinschlüpfen können, dann aber nicht wieder hinausfinden. Wer eine Fledermaus in Not sichtet, kann sich unter der Telefonnummer 4000 73440 an die Stadt Wien-Umweltschutz wenden.

Immer wieder gehen Quartiere von Fledermäusen bei Gebäudesanierungen verloren, wenn z. B. Spalten verschlossen, Stuckelemente oder Dachbodenluken entfernt werden. Da Fledermäuse geschützte Tiere sind, erfordern solche Maßnahmen eine naturschutzrechtliche Bewilligung. Wer schon im Vorfeld Kontakt zur Stadt Wien-Umweltschutz aufnimmt, erhält Beratung und kann die Verfahrensdauer wesentlich verkürzen. Schutzmaßnahmen, wie Fledermausnistkästen, sind, wenn schon in der Planungsphase mitgedacht, kostengünstig und ohne Mehraufwand umsetzbar. Kontaktieren Sie bei Bedarf die Stadt Wien-Umweltschutz telefonisch unter +43 1 4000 73440 oder per E-Mail an post@ma22.wien.gv.at.

(red)

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