Nach dem Ende des Kultur-Lockdowns öffnet auch das "Le Studio" in Wien-Alsergrund am 13. Dezember wieder seine Pforten - allerdings nur für kurze Zeit. Denn der Veranstaltungsort, der zum Lycée Français de Vienne gehört und seit Herbst 2019 als nischige Film- und Bühnenlocation bespielt wird, sagt Ende des Jahres endgültig Adieu. Die Schule habe den Vertrag nicht verlängert, sagte "Le Studio"-Leiter Pierre-Emmanuel Finzi am Donnerstag der APA.
Wiener Film- und Bühnenort "Le Studio" sagt Adieu
"Unser Vertrag läuft mit 31. Dezember aus. Das Lycée hat entschieden, ihn nicht zu erneuern", sagte Finzi. Im 19. Jahrhundert als Bildhaueratelier errichtet, wurde der Raum ab dem frühen 20. Jahrhundert jahrzehntelang als "Flieger Kino" betrieben, ehe es 1971 Teil des Lycée wurde. Die Schule wolle den Raum mit rund 240 Sitzplätzen nun offenbar wieder vermehrt selber nutzen und anderweitig vermieten, erklärte Finzi. Der letzte Spieltag ist der 30. Dezember.
"The Works and Days" am Programm von "Le Studio"
Nach einem von Raw Matters bestrittenen "ungeschliffenen Tanz- und Performanceabend" am 13. Dezember steht an den restlichen Spieltagen der Film "The Works and Days (of Tayoko Shiojiri in the Shiotani Basin)" der Regisseure C.W. Winter und Anders Edström am Programm. Den achtstündigen Monsterstreifen, der eine japanische Familie in den Blick nimmt, zeigt "Le Studio" in zwei Teilen - laut Finzi die "perfekte Weihnachtsstressdeeskalation".
Finzi: "Wenn es möglich gewesen wäre, hätten wir weitergemacht"
"Wenn es möglich gewesen wäre, hätten wir gerne weitergemacht", bedauert Finzi, der auch Gründer des Filmverleihs "Filmgarten" ist. Ganz zurückziehen aus der Veranstaltungsbranche will er sich trotz des Endes von "Le Studio" aber nicht. Es gebe bereits Pläne für eine neue Location, die allerdings nicht mehr gemischt, sondern nur noch als mit Filmreihen bespielt werden soll. Genaueres will Finzi erst verraten, wenn der entsprechende Vertrag unterschrieben ist.
(APA/Red)