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Wiener Festwochen eröffnet

Auf dem dicht gefüllten Rathausplatz sind Freitag Abend die Wiener Festwochen eröffnet worden. Rund 20.000 Menschen kamen zur Auftaktveranstaltung.

Die Veranstaltung fand unter dem Motto „Vom Winde verweht…?“ statt, gespielt wurde an diesem Abend weltbekannte Musik aus Hollywood-Filmen emigrierter österreichischer und deutscher Komponisten.

Seit Jahren ist das Eröffnungs-Fest ein Problemkind der Festwochen. 2002 betrafen die Problemzonen zu gleichen Teilen Politik, Moderation und Konzept. Um das Publikum nicht mit Reden zu langweilen, beschränken sich Politiker seit längerem auf Kürzest- Wortspenden und verzichten mittlerweile sogar auf die traditionelle Eröffnungsformel. Moderator Gerhard Bronner gestaltete seinen Part extra dry. Er lieferte der „lieben unübersehbaren Menschenmenge“ kleine Hintergrund -Info-Häppchen und vermied alles, was nach Stimmungsmache aussehen könnte. So glich der erste Teil des Abends, der durch eingespielte Filmschnipsel zwischen musikalischen Nummern aus den betreffenden Filmen (interpretiert vom RSO Wien unter Julius Rudel) eher einer Trauerfeier.

Höhepunkte lieferten Nancy Wilson, die „I„ll Never Stop Loving You“ und „If I Could“ zum Besten gab, sowie ein für den Film „Deception“ geschriebenes Cellokonzert von Erich Wolfgang Korngold (mit dem Solisten Bruno Weinmeister).

Danach übernahm Max Raabe mit serinem Palastorchester das Kommando. Da wusste nicht nur die Veronika, dass der Lenz gekommen war. Endlich erschien auch Superstar Bryan Ferry, bekundete „It„s great to be here in Vienna“ und absolvierte begleitet vom RSO mit entrücktem Blick oder geschlossenen Augen drei Gesangsnummern: Herman Hupfelds „As Time Goes by“ aus „Casablanca“, Kurt Weills „September Song“ und Friedrich Hollaenders „Falling in Love Again“. Und nicht wenige auf dem Platz hätten das als Beginn eines echten Bryan Ferry-Konzertes lieber gesehen denn als Abschluss einer Veranstaltung, die wieder einmal daran scheiterte, dass sie jedem etwas zu bieten versuchte.

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