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Wiener Austria mit Millionenverlust

Die Wiener Austria machte 2021/22 einen Verlust von über 7 Millionen Euro.
Die Wiener Austria machte 2021/22 einen Verlust von über 7 Millionen Euro. ©APA/HERBERT PFARRHOFER (Symbolbild)
Die Wiener Austria machte im Geschäftsjahr 2021/22 einen Millionenverlust. Laut den Veilchen liegt das vor allem an den fehlenden Geldern von Insignia und Gazprom. Auch Aufsteiger Austria Lustenau ist in den roten Zahlen.

Insgesamt hat die Wiener Austria im vergangenen Geschäftsjahr 2021/22 ein Minus von 7,058 Millionen Euro angeschrieben, wie der Club am Dienstag bekannt gab. Für die Veilchen könnte das Thema Lizenzierung ein Schwieriges werden. Die Erträge brachen um über 20 Prozent ein. Immerhin konnte das negative Eigenkapital durch den Einstieg der Investoren, die fast für die Hälfte der Anteile an der AG über zwölf Millionen Euro bezahlt haben, von 19,223 Millionen auf 16,281 Millionen Euro verringert werden. Dies wird aber ein einmaliger Deal bleiben.

Wiener Austria fehlen Millionen von Insignia und Gazprom

"Durch den Investoren-Einstieg ist es uns gelungen, den Rucksack an negativem Eigenkapital etwas kleiner zu machen. Das negative Jahresergebnis ist insbesondere darauf zurückzuführen, dass wir die vertraglich zugesicherten Leistungen von Insignia wertberichtigen mussten", erklärte Austrias AG-Vorstand Gerhard Krisch in einem Statement. Darüber hinaus musste die Austria durch den Wegfall der Gazprom-Gelder - der Vertrag mit dem russischen Energielieferanten wurde ausgesetzt - aufgrund nicht erfüllter Leistungen Rückstellungen vornehmen, die sich auf das Jahresergebnis auswirkten.

Auch steigende Energiekosten belasten Wiener Austria

Krisch betonte weiter: "Zudem wurden im gesamten Club strukturelle Veränderungen eingeleitet, die kurzfristig wehtun und Geld kosten, uns aber langfristig helfen werden, unsere Austria auf wirtschaftlich stabile Beine zu stellen." Ein geplanter Turnaround in der Saison 2022/23 ist dennoch offenbar nicht realisierbar. Es fehlen kolportierte fünf Millionen Euro von Gazprom. Außerdem plagen den Club die deutlichen Preiserhöhungen im Energiesektor. "Auch die Zinserhöhungen für Kredite treffen die Austria als Unternehmen mit hohem Fremdkapital besonders hart", so Krisch.

Das Fremdkapital besteht größtenteils aus Verbindlichkeiten in der aktuellen Höhe von 64,444 Millionen Euro. Laut Krisch will die Austria durch Kosteneinsparungen und Erlössteigerungen in den kommenden Jahren eine Wende zu positiven Zahlen schaffen. "Unsere Fortbestehensprognose, die einen Plan bis in die Saison 2024/25 vorsieht, wurde unlängst von unserem Wirtschaftsprüfer bestätigt." Krisch wiederholte bereits Gesagtes, er berichtete von einem Finanzplan, der dazu führen soll "dass wir die Intensivstation verlassen und unsere Austria wieder auf gesunde Beine stellen können".

Aufsteiger Lustenau macht Verlust von 802.000 Euro

Für Austria Lustenau hat sich die Rückkehr in die Bundesliga aus finanzieller Sicht negativ ausgewirkt. Die Vorarlberger machten im Wirtschaftsjahr 2021/22 einen Verlust von 802.000 Euro, wie sie bekanntgaben. Ein weggefallener Lizenzbonus der Liga in der Höhe von 300.000 Euro, höhere Punkteprämien und Kosten für die Adaptierung des Stadions waren drei Gründe. Die Punkteprämien seien mit 226.000 Euro deutlich über dem Budget gelegen, die Arbeiten am Stadion für die Erfüllung der Bundesligakriterien hätten Mehrkosten von 158.000 Euro verursacht.

Jedoch: Die Annahmen für das Budget der laufenden Saison seien durch Zuschauer- und Sponsor-Einnahmen - ein Hauptsponsor wurde allerdings noch nicht gefunden - bereits übertroffen worden. Ziel des Tabellenachten der Bundesliga ist es, am Ende des laufenden Wirtschaftsjahres den Verlust aus dem Vorjahr zu kompensieren und das negative Eigenkapital zu einem Großteil abzubauen.

Rosige Zahlen in Wals-Siezenheim

Meister Salzburg verbuchte dagegen im vergangenen Geschäftsjahr 2021/22 einen Umsatz von über 152 Millionen Euro und einen Gewinn von über 15 Mio. Euro. Salzburg verwies mit seinem Jahresergebnis nach Steuern Rapid deutlich auf Platz zwei. Die Hütteldorfer kommen auf ein Jahresplus von 5,756 Millionen Euro, Sturm Graz folgt im Ranking mit 2,274 Mio. Euro Gewinn. Entsprechende Zahlen hatten die Vereine schon in den vergangenen Wochen bekannt gegeben.

Austria Klagenfurt machte seine Zahlen am vergangenen Freitag öffentlich. Demnach seien die Erträge durch den Aufstieg 2021 zwar von 2,09 auf 5,82 Millionen Euro gestiegen, nicht zuletzt wegen der Zuschauerausfälle als Folge der Corona-Pandemie habe es aber beträchtlich weniger Einnahmen gegeben.

(APA/Red)

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