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Wiener Austria meldet sich mit 2:1-Sieg gegen Sturm Graz zurück im Titelkampf

Die Wiener Austria feierte gegen Sturm einen 2:1-Sieg.
Die Wiener Austria feierte gegen Sturm einen 2:1-Sieg. ©APA/GEORG HOCHMUTH
Die Wiener Austria hat den Titelkampf der Fußball-Bundesliga noch spannender gemacht.
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Durch den verdienten 2:1-Heimsieg der Wiener Austria über Sturm Graz sind in der Meistergruppe vor der Rückrunde lediglich sechs Punkte zwischen den besten vier Mannschaften. Die Veilchen, die nun wieder auf dem zweiten Platz liegt, verkürzte den Abstand zu Tabellenführer Sturm auf drei Punkte. Neben dieser Tatsache weckte vor allem die Leistung der Mannschaft aus Favoriten große Erwartungen.

Wiener Austria gegen Sturm Graz mit "bestem Saisonspiel"

"Das war nahe am Leistungsmaximum", meinte Manfred Fischer. Und das in einer Drucksituation, denn bei einer Niederlage wären alle realistischen Hoffnungen auf den ersten Meistertitel seit 2013 zunichte gewesen. "Wir sind mit dem Rücken zur Wand gestanden, man hat gespürt, dass der Wind wieder stärker wird, die Mannschaft hat sich aber nicht beirren lassen", erklärte der Kapitän. Auch Maurice Malone war erleichtert. Er sprach vom "besten Saisonspiel" und einem "richtig geilen Fight", betonte jedoch noch etwas anderes: "Es war wichtig, eine Antwort zu geben, auf die letzten Wochen, wo wir ein bisschen kritisiert wurden."

Gegenüber den jüngsten Niederlagen im Derby (0:2) und am Sonntag gegen Salzburg (1:3) war eine andere Energie aufseiten der Austria vor mehr als 14.500 Fans in der Generali-Arena spürbar. "Ich kann mich nicht erinnern, wann wir so stabil im Angreifen und auch Verteidigen waren. Die Jungs waren richtig aufgezuckert, von Beginn an sehr präsent in den Duellen. Wir haben Sturm kaum Luft gegeben und waren eiskalt vor dem Tor", resümierte Fischer. Der Funken sprang schnell zum Publikum über. "Die Stimmung war geisteskrank", meinte Malone. Und Trainer Stephan Helm ergänzte: "Es war elektrisierend."

Der erlebte einen sehr angenehmen Arbeitstag an der Seitenlinie. "Die Mannschaft hat ein Riesenspiel gemacht. Jeder weiß, was er zu tun hat, die Abstände und Abläufe stimmen. Wir waren in allen Spielphasen sehr klar", analysierte Helm. Dass man auf dem richtigen Weg sei, hatte er auch schon nach dem Salzburg-Spiel trotz der vier sieglosen Pflichtspiele in Folge gesagt. "Die Idee, die wir haben, ist am Platz sichtbar, auch wenn die Ergebnisse zuletzt nicht so sichtbar waren", sagte Helm.

Sturmduo der Wiener Austria mit "Riesenmehrwert für Gesamtkonstrukt"

"Trust the process" lautet sein Credo. "Sachen, die wir vor drei Tagen nicht so genau gemacht haben, haben wir um einen Ticken besser gemacht. Das gibt uns für die Zukunft noch mehr Sicherheit." Erfreulich ist auch, dass Malone (40.) wie schon gegen die "Bullen" traf und dessen Sturmpartner Nik Prelec (61.) erstmals seit 7. Februar. "Die beiden haben einen Riesenmehrwert für unser Gesamtkonstrukt, es ist enorm, was sie da vorne leisten. Wer die Tore macht, spielt keine Rolle", schilderte Austrias Trainer.

Die Wiener konnten auch das vierte Pflichtspiel-Saisonduell mit Sturm ungeschlagen meistern. Helm wollte die Grazer deshalb nicht als Lieblingsgegner bezeichnen. "Es waren immer Spiele auf richtig gutem Niveau", betonte der Burgenländer. Am Sonntag (17.00 Uhr) folgt mit geändertem Heimrecht das nächste in der Merkur Arena. "Man darf nicht vergessen, in drei Tagen spielen wir schon wieder gegen sie und da kann die Welt gleich wieder ganz anders ausschauen. Deshalb halten wir den Ball flach", sagte Fischer.

Direktes Duell um Tabellenführung wartet auf Wiener Austria

Das unterstrich auch Routinier Aleksandar Dragovic, der sagte: "Man darf nicht zu viel loben, erst am Ende der Saison." Faktum ist, dass sich die Wiener die Chance erarbeitet haben, am Sonntag mit drei Punkten aus eigener Kraft die Tabellenführung zu übernehmen. "Das Entscheidende ist, dass man sich in diesen Höhen dann auch etabliert. Dass man sich daran gewöhnt", meinte Helm. Prelec traut seiner Truppe im Saisonfinish "alles" zu. "Wir müssen nur daran glauben und weitermachen. Wir haben gezeigt, dass wir gegen jeden gewinnen können."

Sturm (33) ist nach wie vor in der Pole Position, muss sich aber auch noch mit Salzburg (29) und dem WAC (27) als Konkurrenten beschäftigen. "Ich glaube, dass es bis am Schluss eng und spannend bleibt, wir nicht über den Dingen stehen", sagte Sturm-Trainer Jürgen Säumel. Man habe in einem "ausgeglichenen" Spiel gegen eine "sehr abgebrühte, kompakte" Austria verloren. "Meine Mannschaft kann es besser, aber es war nicht alles schlecht", urteilte der 40-Jährige.

"Abhaken und für Sonntag die richtigen Schlüsse ziehen", gab er als Devise aus. Da können die Grazer auf die Fan-Unterstützung bauen. "Heute war nicht unser Tag, jetzt müssen wir schauen, im nächsten Spiel Revanche zu nehmen", sagte Stürmer William Böving. Die Tabelle blende man aus. "Wir fokussieren uns auf die Spiele, nach dem letzten Spiel schauen wir dann, wie es in der Tabelle ausschaut."

(APA/Red)

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