AA

Wiener Außenamt betreut Aktivisten der Gaza-Hilfsflotte

Die vier österreichischen Aktivisten, die an der jüngsten, abgefangenen Gaza-Hilfsflotte beteiligt waren, befinden sich "unversehrt in Israel an Land". Das teilte das Außenministerium der APA am Samstag auf Anfrage mit. Ein Besuchstermin mit österreichischen Auslandsvertretern, die sich um die konsularische Betreuung der vier bemühen, habe am Freitag stattgefunden.

"Unser Team der österreichischen Botschaft Tel Aviv steht im ständigen Austausch mit den israelischen Behörden und wird die konsularische Betreuung weiterhin sicherstellen", hieß es. Alle vier seien zudem durch Anwälte vertreten. Kontaktpersonen der Aktivisten seien über den aktuellen Stand der Dinge informiert worden.

Insgesamt rund 500 Aktivisten

Die nach Angaben der "Global Sumud Flotilla" rund 500 Teilnehmer aus mehr als 40 Ländern waren am Mittwochabend und im Laufe des Donnerstags nach der Fahrt durch das Mittelmeer vor der Küste des Gazastreifens von der israelischen Marine festgesetzt worden. Darunter waren nach Angaben der Flotilla auch die schwedische Aktivistin Greta Thunberg, ein Enkel des verstorbenen südafrikanischen Anti-Apartheid-Kämpfers und Ex-Präsidenten Nelson Mandela sowie vier Aktivisten aus Österreich. Bei einem der vier Österreicher handelt es sich um den Schladminger Ex-Skirennläufer Julian Schütter (27). Auch etliche nationale Abgeordnete aus Europa und EU-Parlamentarier beteiligten sich an der Hilfs- und Polit-Mission.

Alle festgesetzten Aktivisten wurden nach Israel gebracht und sollen von dort abgeschoben werden bzw. ausreisen. Einige haben Israel bereits verlassen.

Die Aktivisten wollten den notleidenden Palästinensern Lebensmittel und Medikamente in den Gazastreifen bringen, der von Israel und auch Ägypten seit Jahren blockiert wird, damit die militante Palästinenserorganisation Hamas nicht an Waffen kommt. Ein Angebot Israels, die Medikamente und Lebensmittel über den israelischen Hafen Ashdod in den Gazastreifen zu bringen, lehnten die Organisatoren der Flotte ab.

Offenbar neue Flotte unterwegs

Israel führt seit den Massakern der Hamas vom 7. Oktober 2023 Krieg gegen die radikale Palästinenserorganisation. Die Kriegsführung ist mehr und mehr international umstritten. Im Jahr 2010 wurden bei der Erstürmung einer ähnlichen Hilfsflotte durch israelische Soldaten neun Aktivisten getötet. Im Juni dieses Jahres hatten israelische Marine-Einheiten bereits einmal Thunberg und elf weitere Aktivisten eines Schiffes festgenommen, als sie sich dem Gazastreifen näherten. Berichten zufolge nimmt bereits eine weitere Hilfsflotte aus neun Booten Kurs auf den Gazastreifen.

(APA)

  • VIENNA.AT
  • Politik
  • Wiener Außenamt betreut Aktivisten der Gaza-Hilfsflotte
  • Kommentare
    Kommentare
    Grund der Meldung
    • Werbung
    • Verstoß gegen Nutzungsbedingungen
    • Persönliche Daten veröffentlicht
    Noch 1000 Zeichen