Wiener Ärztekammer will eine Million Euro mehr an Funktionäre zahlen

Das geht laut "Kronen Zeitung" aus dem Jahresvoranschlag für 2024 hervor. Kritiker innerhalb der Ärztekammer bemängeln etwa fehlende Transparenz rund um neu geschaffene Referate. Heute, Dienstag, findet eine Vollversammlung der Kammer statt.
Einnahmen von Kammerangehörigen werden erhöht
Erhöhen werden sich indes auch die Einnahmen von Kammerangehörigen, wie "Dossier"-Journalist Ashwien Sankholkar via X berichtete. Diese sollen 2024 demnach 23,428 Millionen Euro betragen, im Vergleich zu 21 Millionen Euro im Jahr 2023. Zahlungen an Funktionäre sollen 2024 3,285 Millionen Euro ausmachen, 2023 waren es 2,270 Millionen Euro - das ist ein Mehr von fast 45 Prozent. Nachdem im November eine neue Koalition unter der Führung von Ärztekammerpräsident Johannes Steinhart geschmiedet worden war, wurden auch zahlreiche neue Posten geschaffen.
Wiener Ärztekammer: Abstimmung über neue Postenvergaben
Auch eine Abstimmung über die neuen Postenvergaben stehe auf der Tagesordnung der Vollversammlung, berichtete das Ö1-"Mittagsjournal". Andere Fraktionen hätten davor zu einer Kundgebung aufgerufen, im Protestaufruf sei von 48 neuen Referaten die Rede. George Zabaneh von der Fraktion We4U kritisierte im ORF-Radio etwa fehlende Transparenz u.a. bei der Besetzung der Referate. Es entstehe der Verdacht, dass "da dem einen oder anderen ein Gefallen getan werden soll und sich Präsident Steinhart damit eine Mehrheit in der heute stattfindenden Vollversammlung sichern möchte", sagte Christian Fiala von der MFG.
Vorstandsmitglied und Steinhart-Unterstützer Erwin Rasinger wies indes gegenüber Ö1 zurück, dass der Kammerfrieden mit neuen Referaten erkauft werden würde, man habe "dringend notwendige Schwerpunkte" geschaffen. In der zuletzt von internen Machtkämpfen geprägten Wiener Ärztekammer wollte man dazu auf APA-Anfrage nicht Stellung nehmen. Die Kammer wolle den "Entscheidungen des Kollegialorgans Vollversammlung nicht vorgreifen", hieß es.
(APA/Red)