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Wiener Ärztekammer fordert mehr Aufklärung zu Darmkrebs

Darmkrebs wäre laut Wiener Ärztekammer durch Aufklärung leicht vermeidbar.
Darmkrebs wäre laut Wiener Ärztekammer durch Aufklärung leicht vermeidbar. ©APA/HELMUT FOHRINGER (Symbolbild)
Zum Auftakt des Darmkrebsmonats im März fordern die Wiener Ärztekammer und die Selbsthilfe Darmkrebs mehr Aufklärung für die Krankheit. Darmkrebs ist die zweithäufigste Krebsart in Österreich, aber laut Fachärztin Katayoun Tonninger-Bahadori vermeidbar.
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Im Jahr 2020 wurden in Österreich etwa 62 von 100.000 Männern und 38 von 100.000 Frauen mit einer Krebserkrankung im Bereich des Dickdarms und Enddarms diagnostiziert. Insgesamt gab es in diesem Zeitraum 44.745 Personen, die mit dieser Diagnose lebten. Die Krankheit kann oft längere Zeit ohne auffällige Symptome verlaufen. Bei ungefähr fünf von 1.000 beschwerdefreien Personen wird bei einer Vorsorgeuntersuchung Darmkrebs festgestellt.

Wiener Ärztekammer fordert Senkung von Alter für kostenlose Darmkrebs-Vorsorgeuntersuchungen

Über 90 Prozent der Darmkrebssorten entstünden durch Polypen, die im gutartigen Zustand "ganz einfach" entfernbar seien. Beide Organisationen streben deswegen eine Enttabuisierung der Krankheit und der Koloskopie an. Laut der Darmkrebsexpertin Tonninger-Bahadori ist es wesentlich, der Bevölkerung die Angst vor der Vorsorge zu nehmen: "Das kann die Politik machen, das können wir machen, das kann jeder Einzelne machen, indem er mit Leuten darüber redet." In den vergangenen Jahren habe sich die Vorbereitung auf eine Darmspiegelung deutlich vereinfacht. Eine Darmreinigung sei nun mit einer 150-Milliliter-Lösung durchführbar und verhindere danach keine Einnahme anderer Flüssigkeiten: "Ich kann den ganzen Tag alles trinken, was ich will, und der Darm reinigt sich von selbst." "Es ist eine Untersuchung, die man leicht machen kann, die in 20 Minuten vorbei ist", bekräftigte Helga Thurnher, Präsidentin der Selbsthilfe Darmkrebs, die im Vorjahr das 20-jährige Jubiläum hatte.

In Österreich gibt es zurzeit ab dem 50. Lebensjahr eine kostenlose Darmspiegelung als Vorsorgeuntersuchung zur Früherkennung, wobei sich eine Herabsetzung des Alters auf 45 Jahre laut Tonninger-Bahadori "auf der Zielgeraden" befindet. Allerdings können Hausärzte eine Koloskopie bei Beschwerden auch altersunabhängig verschreiben. Thurnher appellierte daher an junge Menschen, dies in Anspruch zu nehmen. Anzeichen für eine Erkrankung sind den Experten zufolge Veränderungen des Stuhlgangs, Bauchschmerzen oder auch ungewohnte Blähungen sowie nicht vollständig verdaute Nahrungsmittel. Die Selbsthilfe-Darmkrebs-Präsidentin Thurnher kündigte indes die Veröffentlichung eines Vorsorgefolders in Kooperation mit der Ärztekammer voraussichtlich im Herbst an.

(APA/Red)

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