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Wiener AMS erweitert Leistungsangebote für Migranten

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Das Wiener Arbeitsmarktservice (AMS) legt im laufenden Jahr einen Schwerpunkt auf die Förderung von arbeitssuchenden Migranten.

Neben der Erweiterung von Beratungskompetenzen in Richtung Mehrsprachigkeit wird heuer auch das Deutschkursangebot massiv ausgebaut, teilte Leiterin Claudia Finster am Donnerstag in einer Pressekonferenz mit. Die Unterstützung von Frauen am Arbeitsmarkt werde 2008 ebenfalls stärker fokussiert, hieß es.

Die geplanten Hilfestellungen für Migranten, die über die reine Akquirierung und Weitervermittlung von offen Stellen hinausgingen, sollen vor allem Menschen aus Ex-Jugoslawien und der Türkei ansprechen, so Finster. Ein wichtiger Punkt sei die Erweiterung der eigenen Beratungskompetenzen. So habe das AMS in Mitarbeiterschulungen im Bereich Diversity Management (Vielfaltsmanagement) investiert. Außerdem sollen die angesprochenen Hauptzielgruppen ab Februar nicht nur – wie bisher – auf Deutsch oder Englisch, sondern in ihrer jeweiligen Muttersprache beraten werden.

Darüber hinaus verstärkt das AMS das Angebot an Deutschkursen. Laut Finster stehen Menschen mit Migrationshintergrund im Jahr 2008 insgesamt 11.500 Kursplätze zur Verfügung, um 2.500 mehr als im Vorjahr. Spezielle Beratungen sollen zudem etwa die Selbstsicherheit bei Bewerbungsgesprächen stärken. Eine Zusammenarbeit zwischen AMS und dem Wiener Arbeitnehmerförderungsfonds (WAFF), der unter anderem Zuwanderern bei der Anerkennung von im Ausland erworbenen Zusatzqualifikationen und Ausbildungsabschlüssen behilflich ist, stellte Finster für März in Aussicht.

Einen weiteren Schwerpunkt widmet das AMS heuer dem Themenbereich Frauen, und hier vor allem in Sachen Ausbildung. “Frauen im Haupterwerbsalter sind schlecht qualifiziert. 60 Prozent haben maximal einen Schulabschluss, weshalb wir Frauen überproportional fördern müssen”, betonte die Wiener AMS-Vizechefin Inge Friehs. Im laufenden Jahr seien 40 Mio. Euro nur dafür reserviert.

Mit den Spezialprogrammen “FiT” (Frauen in Technik und Handwerk) und “MiT” (Mädchen in Technik und Handwerk) sollen zudem traditionelle Geschlechterrollen am Arbeitsmarkt aufgeweicht und Arbeitnehmerinnen der Einstieg in geschlechteruntypische Berufsfelder wie die Elektrobranche, KFZ-Technik oder IT (Informationstechnologie) erleichtert werden. Laut Friehs würde die Hälfte der weiblichen Lehrstellensuchenden sich für drei Berufe (Friseurin, Bürokauffrau, Einzelhandel) entscheiden.

Positives vermeldete das Wiener AMS im Rückblick auf das vergangene Jahr: Demnach sei die Arbeitslosenquote in der Bundeshauptstadt von 9,3 Prozent (2006) auf 8,5 Prozent (2007) gefallen. Gleichzeitig meldeten die Unternehmen mit 60.000 offenen Stellen knapp 13.000 mehr als ein Jahr zuvor. Außerdem sei die Arbeitslosigkeit in Wien um 6,8 Prozent und damit im Vergleich mit Gesamt-Österreich (4,9 Prozent) überdurchschnittlich kräftig zurückgegangen, hieß es.

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