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Wiener AKH: Umzug in neue Kinderpsychiatrie halbierte Zwangsmaßnahmen

Der Umzug der Kinderpsychiatrie im Wiener AKH brachte eine Senkung der Zwangsmaßnahmen.
Der Umzug der Kinderpsychiatrie im Wiener AKH brachte eine Senkung der Zwangsmaßnahmen. ©CanvaPro/ APA/GEORG HOCHMUTH (Sujet)
Ein vergrößertes Raumangebot, modernere Ausstattung und mehr natürliches Licht gehören zu den Verbesserungen in der Universitätsklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie am AKH Wien. Diese Neuerungen führten zur Verringerung der Zwangsmaßnahmen bei den jungen Patienten.
Neues Ambulatorium für Kinder- und Jugendpsychiatrie

Es kam zu einer Reduktion der Rate an mechanischen Fixierungen von 13,7 auf 8,1 Prozent, teilte die MedUni am Montag in einer Aussendung mit. Auch die Gesamtdauer aller Zwangsmaßnahmen wurde auf fast die Hälfte verkürzt.

Umzug in neue Kinderpsychiatrie halbierte Zwangsmaßnahmen

"Beschränkende Notfallmaßnahmen" werden an psychiatrischen Abteilungen zur Abwendung von akuter Gefahr für das Leben und die Gesundheit eines Menschen eingesetzt, wurde erläutert. Solche Zwangsmaßnahmen können jedoch mit erheblichen Risiken für Betroffene und Behandlungsteams einhergehen. Aus Studien an Abteilungen für Erwachsenenpsychiatrie war bereits bekannt, dass Umgebungsfaktoren wie personelle Ausstattung, Vorhandensein von Rückzugsmöglichkeiten, Privatsphäre und Zugang zu natürlichem Licht den Einsatz von Zwangsmaßnahmen beeinflussen können.

Studie beweist: Architektonische Innovation kann Zwangsmaßnahmen verringern

Nun beweise eine Studie an der Universitätsklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie in Wien erstmals für Minderjährige, dass architektonische Innovation den Einsatz solcher Maßnahmen reduzieren kann. Die Klinik war im Oktober 2020 in einen eigens adaptierten und renovierten Gebäudeteil am Areal des AKH Wien umgezogen. Dort stehen mehr Privatsphäre und Rückzugsmöglichkeiten sowie eine kinder- und jugendlichengerechte Ausstattung zur Verfügung.

Anstieg an psychischen Belastungen bei Kindern

"Bedenkt man den Anstieg an psychischen Belastungen bei Kindern und Jugendlichen mit der Fortdauer der Covid-19-Pandemie und den damit verbundenen Restriktionen im Beobachtungszeitraum unserer Studie, so wird die enorme Relevanz unserer Ergebnisse deutlich", erläuterte Paul Plener, Leiter der Universitätsklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie. Die Forschungsergebnisse wurden nun in "Child and Adolescent Mental Health" publiziert.

(APA/Red)

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