Und das darf durchaus wörtlich verstanden werden. Denn während heute kleine und große Flieger nur mehr außerhalb der Stadtgrenze landen dürfen, war das früher durchaus üblich: Simmeringer Haide, Mauer, die Donauwiese im ehemaligen Überschwemmungsgebiet, aber auch die Donau bei der Reichsbrücke und natürlich das Flugfeld in Aspern waren Schauplätze des ab 1909 populär gewordenen Flugsports. In diesem Jahr landete Louis Bleriot mit seinem Aeroplan, mit dem er auch den Ärmelkanal überquerte, in Simmering. 300.000 Menschen erwarteten ihn dort.
In der Ausstellung sind Plakate aus der eigenen Haussammlung, Wochenschauen, Porträts über Flugpioniere, aber auch Details über den frühen Jet Set der Wiener Gesellschaft, zu der auch Karl Kraus und Bertha von Suttner gehörten, zu sehen. Auch eine “Ahnengalerie” namhafter heimischer Flieger ist vorhanden. Wobei ihr Wirken zum Teil auch furchtbare Folgen hatte – manche von ihnen waren etwa Bomberpiloten im Krieg. Doch auch auf die Geschichte der Frauen in der Luftfahrt wird nicht vergessen.
Ein umfangreicher Katalog – der in diesem Fall ausnahmsweise “Bordmagazin” heißt – ergänzt die Schau. Er bietet zahlreiche Fotos vom Beginn der Fliegerei bis in die jüngere Vergangenheit. Wobei auf der letzten Seite auch die höchst aktuelle Gegenwart präsent ist: In einer bezahlte Anzeige des Flughafens ist auf einem Foto das Skylink-Terminal abgebildet.
Ausstellung “Schwerer als Luft – 100 Jahre Motorflug in Wien” bis 26. Februar 2010. Wienbibliothek im Rathaus, Öffnungszeiten: Mo-Do 9.00-18.30 Uhr, Fr 9.00-16.30 Uhr. Der Eintritt ist frei.