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Wien-Wahl: Pollischansky-Liste "WWW" will keine Pro-Raucher-Partei sein

Der Wirt Pollischansky mit seiner Frau bei der Kandidatur-Einreichung.
Der Wirt Pollischansky mit seiner Frau bei der Kandidatur-Einreichung. ©APA
Es gibt immernoch kein konkretes Wahlprogramm, noch Details zum Team - trotzdem steht fest, die Liste WWW ("Wir wollen Wahlfreiheit") wird zur Wien-Wahl am 11. Oktober antreten. Bei der Einreichung seiner Kandidatur erklärte der Wirt Heinz Pollischansky jedenfalls er möchte, trotz ursprünglicher Ankündigung, keine Pro-Raucher-Partei sein.

“Wir wollen nach Schweizer Modell die Politik so steuern, dass der Bürger immer wieder das Recht hat, schneller als alle fünf Jahre in die Politik einzugreifen und seinen Willen kundzutun”, erklärte Pollischansky im APA-Interview. Erklärtes und einziges Wahlziel ist deshalb, direkte Demokratie nach Schweizer Vorbild zu etablieren: Ab einer gewissen Zahl an Unterschriften soll eine Volksabstimmung verpflichtend werden. “Die Bevölkerung will bei vielem mitreden, das wird derzeit noch unterjocht.”

WWW will größere Bürgerbeteiligung in vielen Fragen

Eine genaue Grenze bzw. konkrete Vorschläge will Pollischansky – genauso wie sein Team – bei einer Pressekonferenz in den kommenden Tagen vorstellen. Team-Stronach-Politiker seien jedenfalls nicht unter den Kandidaten. Im Gegensatz zu BZÖ-Landesparteiobmann Dietmar Schwingenschrot, der jedoch nicht als BZÖ-Mann, sondern als Freund und ebenfalls Gastronom antrete.

Dass er zwar für mehr Bürgerbeteiligung steht, seine Kandidatur allerdings durch fünf Unterschriften von Nationalratsabgeordneten des Team Stronach und nicht durch Sammeln in der Bevölkerung gesichert hat, stört den Wirt, der u.a. die Centimeter-Lokale und die Stiegl-Ambulanz betreibt, nicht. “Ich habe moralisch gesammelt”, betonte er. Unzählige Menschen hätten ihm ihre Unterstützung ausgesprochen. Zudem habe er ja bereits mit seiner Pro-Rauchen-Initiative in der Gastronomie 100.000 Unterschriften gesammelt.

Weiß wählen mal anders

Auch die Farbwahl der neuen Liste ist ungewöhnlich: “Es ist das erste Mal, dass man Weiß wählen kann und was Vernünftiges wählt.” Rauchen wird trotz des Engagements des Spitzenkandidaten nicht auf der Agenda stehen: “Bei uns ist nicht ein Thema im Fokus, sondern alle Themen, wo sich der Bürger nicht gut aufgehoben fühlt. Was die Meinung des Herrn Pollischansky zum Thema Rauchen ist, das wissen wir, aber das ist nicht Thema dieser Partei.”

Er könne sich Volksabstimmungen grundsätzlich zu jedem Thema vorstellen, auch zu solchen, die er persönlich nicht befürworte. Es gehe vielmehr um die Möglichkeit der Mitbestimmung. Das habe auch Team-Stronach-Gründer Frank Stronach überzeugt: “Ich habe ein Fünf-Minuten-Telefonat mit Herrn Stronach geführt, dann noch ein Gespräch von 15 Minuten bei seiner Pressekonferenz. Er hat das sehr demokratisch gefunden und gesagt, das unterstützen wir.” Zwar habe man fünf Unterschriften vom Team Stronach bekommen, an Geld jedoch – entgegen anderslautender Medienberichte – “nicht einen Cent”.

“Wir werden die Partei sein, die in der Geschichte das niedrigste Wahlbudget hat”, meinte Pollischansky. Man habe keine Financiers, sondern “freischaffende Menschen”, die ihre Unterstützung angeboten hätten. So soll auch der Wahlkampf bestritten werden. Das Ziel ist klar: WWW will den Einzug in den Gemeinderat schaffen. Und auch das soll nicht die Endstation sein: Personen in den anderen Bundesländern würden sich bereits “intensiv interessieren”, man führe bereits Gespräche.

(apa/red)

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