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Wien-Wahl: Häupls Rundumschlag als Abschluss

©APA
Die Letzten werden die Ersten sein: Diese Hoffnung trieb am Freitagabend die SPÖ als letzte der Wiener Parteien zu ihrem Wahlkampfabschluss in das Festzelt nahe der Parteizentrale in der Löwelstraße.

Gut 1.000 Anhänger waren erschienen, darunter viele, die schon seit langen Jahrzehnten der SPÖ die Treue halten. “Ich kann mich nicht erinnern, dass jemals eine so tolle Stimmung war”, hielt Bürgermeister Michael Häupl (S) Rückschau auf den Wahlkampf, nachdem er zu “Shake Baby Shake” ins Zelt eingezogen war.

Auch sei er fast versucht, sich bei ÖVP-Bundesparteichef Josef Pröll zu bedanken. “Es war so ein tolles Plakat”, spielte der SP-Spitzenkandidat auf das bekannte Plakat der Volkspartei mit seinem Konterfei und modischer Frisur an, das für “frischen Wind” warb. Auch abseits dieser Spitzen holte Häupl nochmals zum Rundumschlag gegen die politischen Gegner aus.

Diese würden sich in der Wiener Bildungslandschaft nicht auskennen, aber Horrorszenarios an die Wand malen: “Hab ich so einen Blödsinn schon einmal gehört?” Auch Kritik daran, dass die Stadtregierung die Pensionsreform von 2003 auf Landesebene nicht umgesetzt habe, wischte Häupl vom Tisch: “Wir erfüllen nicht die politische Vorgabe von Schwarz-Blau in Wien – niemals.”

Auch die Abschaffung der Hausmeister durch Schwarz-Blau führte zur Verbalattacke auf ÖVP und FPÖ: “Ihr seid’s nicht die Biedermänner, die sich jetzt Sorgen machen um die Sicherheit im Zusammenleben. Ihr seid die Brandstifter.” Die Forderung laute klar: “Gebt’s uns die Hausmeister wieder!”

Die Freiheitlichen würden eben nur die Reichen im Blick haben. “Auf die Armen schauen wir”, proklamierte Häupl. Natürlich habe man selbst auch Fehler gemacht, wie etwa den Pratervorplatz, der nicht 35 Mio., sondern 57 Mio. Euro gekostet habe: “Das ist nicht okay, in Zukunft machen wir’s selber.” Allerdings habe jemand, der den Hypo-Alpe-Adria-Skandal an der Backe habe, nicht das Recht, der Sozialdemokratie den Riesenradplatz vorzuwerfen.

Bundeskanzler Werner Faymann war von den Wiener Parteifreunden zwar als Besucher geladen worden – für eine Ansprache war der Regierungschef jedoch nicht vorgesehen. Dafür hatten die Genossen den Münchener SPD-Oberbürgermeister Christian Ude geladen, der sich selbst als “Repräsentationsausländer” bezeichnete und für politische Kontinuität in Wien und seinen Amtskollegen Häupl warb: “Diese Treue zur Stadt muss von der Bürgerschaft auch erwidert werden.”

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