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Wien: Tierschützer hängen an Fassade des Landwirtschaftsministeriums

Die Aktivisten äußern ihren Protest nicht zum ersten Mal an der Fassade des Landwirtschaftsministeriums
Die Aktivisten äußern ihren Protest nicht zum ersten Mal an der Fassade des Landwirtschaftsministeriums ©APA
Der Verein gegen Tierfabriken (VGT) protestiert am Mittwoch mit einer spektakulären Aktion gegen die Kastenstandhaltung von Schweinen. Vier Tierschützer erklommen das Landwirtschaftsministerium in Wien.
Proteste der Tierschützer
Tierschützer protestierten im September
VGT-Tierschützer protestieren
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Am 2. November um 6 Uhr früh erkletterten zwei wagemutige Aktivisten die Außenfassade des Landwirtschaftsministeriums am Wiener Stubenring. Daraufhin befestigten die Tierschützer in 10 Metern Höhe über dem Eingangstor ein über 14 Meter langes Transparent mit der Aufschrift “Schweine leiden im Kastenstand! Berlakovich schaut weg!” Zwei weitere Aktivisten kletterten auf den Balkon in 13 Metern Höhe und seilten sich daran ab. Auch sie haben ein Transparent montiert: “Herr Berlakovich, Schweinekastenstände sind rechtswidrige Tierquälerei!”

Tierschützer gegen derzeitige Schweinehaltung

Diese Aktion bildet laut den Tierschützern einen weiteren Höhepunkt der intensiven Tierschutzkampagne gegen die Kastenstandhaltung von Mutterschweinen und gegen die Blockadepolitik des Landwirtschaftsministers dar. Im September 2010 hatte die Volksanwaltschaft erkannt, dass die Kastenstandhaltung tierschutzgesetz- und damit verfassungswidrig ist. Anfang März 2011 wollte der zuständige Gesundheitsminister Stöger eine Verordnungsänderung erlassen, die die Kastenstandhaltung auf 43 Tage pro Jahr reduziert hätte. Trotz klarer Aussagen der Nutztierwissenschaft, dass Kastenstände Tierquälerei sind und funktionierende Alternativen existieren – in Schweden, Norwegen und der Schweiz, sowie in der Biohaltung in Österreich sind Kastenstände verboten – stellte sich Landwirtschaftsminister Berlakovich quer. Bis heute, fast 9 Monate später, betreibt er eine Blockadepolitik. Deshalb protestieren TierschützerInnen landauf landab seit Anfang September bei allen öffentlichen Auftritten von Berlakovich.

Auch VGT-Obmann DDr. Martin Balluch äußerte sich zu diesem Thema: “Einer IFES-Umfrage zufolge sind 80% der Menschen in Österreich für ein Kastenstandverbot. Doch Landwirtschaftsminister Berlakovich stehen die Lobbyisten der Tierindustrie näher, als die Mehrheit im Volk. Wenn er glaubt, mit seiner Vogelstraußpolitik durchzukommen, hat er sich getäuscht. Seit Anfang September wurden seine öffentlichen Auftritte bereits über 30 Mal von Tierschutzprotesten unterbrochen. Herr Minister, Demokratie besteht aus Diskussion und Kompromiss, nicht aus Blockade und Diskussionsverweigerung! Wir werden nicht weggehen, bis sich die Mehrheit im Land durchgesetzt hat – und wenn das bis zur nächsten Nationalratswahl dauern sollte!” Bis dahin ist möglicherweise mit weiteren Aktionen der Tierschützer zu rechnen.

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