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Wien-Quiz in Buchform: Wann verlor das Riesenrad seine Waggons?

Wie gut kennen Sie Wien? Sicher nicht so gut wie Axel N. Halbhuber.
Wie gut kennen Sie Wien? Sicher nicht so gut wie Axel N. Halbhuber. ©APA
Egal wie gut Sie Wien kennen, Axel N. Halbhuber kennt die Stadt vermutlich besser. Vor allem liegt das daran, dass er Fragen stellt, die in dieser Form bis jetzt noch nicht gestellt worden sind.  Testen Sie Ihr Wien-Wissen selbst.

„Wann verlor das Riesenrad seine Waggons? & 101 andere Fragen zu Wien“ heißt das neue Buch von Axel N. Halbhuber. Nachdem er bereits über eine Weltreise und das Wandern in Österreich (er ging zu Fuß von Bregenz nach Wien) geschrieben hat, widmet er sich nun seiner Geburts- und Heimatstadt Wien. Auf 199 spielt er mit seinen Lesern ein höchst unterhaltsames Frage-und-Antwort-Spiel. Selbst der eingefleischteste Wiener kann gar nicht auf alle der 102 Fragen die Antwort kennen, muss sich beim Lesen aber auch überhaupt nicht unwissend fühlen, denn bei vielen der Fragen muss man letztendlich feststellen, dass diese in dieser Form einfach bisher noch nicht gestellt worden sind. Oder haben Sie sich schon einmal gefragt, wie die Pummerin schmeckt? Na also. Aber jetzt, wo die Frage im Raum steht, wollen wir sie natürlich auch nicht unbeantwortet lassen – die Antwort finden Sie unten in dem kleinen Wien-Quiz.

Dem Wesen der Stadt in 102 Fragen näher kommen

Autor Axel N. Halbhuber findet, dass eine Stadt mehr ist als die Summe ihrer Sehenswürdigkeiten. Und stellt damit auch klar: Sein Buch richtet sich nicht nur an Touristen, sondern gerade auch an jene Einwohner der Stadt, die sich intensiver mit ihr auseinandersetzen wollen. „Es ist schwierig, das Wiener Gemüt zu erklären. Es ist ja sogar schwierig zu verstehen. Eine Art Psychopuzzle“, so Halbhuber. „Erschwerend kommt hinzu, dass bei den einzelnen Teilen alle Ecken ein bisserl rund sind.“

Um der Stadt gerecht zu werden, wollte er eigenen Angaben zufolge sein Wien-Buch „vollstopfen“ mit Geschichte, Kunst und Kultur, Fakten und Wahrheiten. Zwischen den Zeilen sollte das zu finden sein, was die Stadt ausmacht. Und das ist ihm eindrucksvoll gelungen, denn er hat 102 Fragen gefunden und beantwortet, die Wien so zeigen wie es ist: Anders. Es bleibt zu hoffen, dass ihm noch viele weitere Fragen in den Sinn kommen und es bald noch ein weiteres Wien-Quiz in Buchform gibt.

Wien-Quiz: Wie gut kennen Sie Wien?

Unter anderem stellt Halbhuber folgende Fragen über Wien – testen Sie selbst, wie gut Sie Wien kennen!

Wie heißt die längste Straße Wiens?

Von den 2.800 Straßenkilometern in Wien entfallen 14,9 auf die Höhenstraße, die entlang des Kahlengebirges den Leopoldsberg mit Neustift verbindet und die längste Straße der Stadt ist. Die weiterführende Straße nach Hütteldorf gehört nur im Volksglauben zur Höhenstraße. Der erste Platz in der Kategorie „Hausnummern“ geht mit 501 Ziffern an die Simmeringer Hauptstraße.

Wie viele Schritte braucht man, um den Ring zu umrunden?

Etwa 5.250 Schritte benötigt man für die Umrundung der Innenstadt. Auf den 5,2 Kilometern (inklusive Kai) rund um die Innere Stadt stehen Denkmäler von Musikern (Strauss) und Politikern (Adler), griechische Göttinnen (Pallas Athene), hier wird studiert (die erste Universität Wiens wurde 1365 gegründet), lange Zeit spekuliert (Börse), fotografiert (Touristen, überall) und lamentiert (Wiener, Kaffeehäuser). Hier gibt es Nachdenkliches (Lichtermeer gegen Ausländerhass) und Unterhaltsames (Kasperltheater in Urania und Parlament).

Wie schmeckt die Pummerin?

Die mit gut zwanzig Tonnen und über drei Metern Durchmesser größte Glocke Österreichs (fünftgrößte freischwingende Glocke der Welt) passt zu Wien: Sie brummt gelegentlich (man sagt, der Name Pummerin sei aus lautmalerischen Motiven von der Bevölkerung gewählt worden), reißt sich keinen Haxen aus, ist eine gelungene Mischkulanz und besteht zu einem großen Teil aus Zuwanderung. Sie schmeckt ein bisserl nach Krieg, viel Geschichte und Flickwerk. Das enge Gitter rund um die Pummerin erlaubt jedoch keine nähere gustatorische Bestimmung.

Wie viele Penisse sieht man im Kunsthistorischen Museum?

Viel weniger, als man denkt. Das Naturhistorische Museum ist da um einiges freizügiger. Mit viel gutem Willen kommt man auf 28 mehr oder weniger vollständige Penisse. Zu allem Überfluss verdeckt der unübersehbar in der Mitte der Hauptstiege stehende Theseus seine Männlichkeit mit einem Weinblatt.

Wie viele Semmeln werden an Wiener Würstelständen jährlich verzehrt?

Das ist nicht relevant, traditionell isst man ohnehin Brot zum Würschtl. Und selbst das sieht man oft doppelt: Der Würstlstand ist einerseits zum Stillen des schnellen Zwischendurchhungers gut, vor allem aber die letzte deftige Stärkung nach dem Ausgehen, verbunden mit dem Stoßgebet zu allen Rauschheiligen: Bitte lass mich morgen Früh wieder klar sein!

Welches ist das älteste Tier im ältesten Zoo der Welt?

Genau dreihundert Jahre nachdem es in Wien erstmals fremdartige Tier zu bestaunen gab (von 1452 bis 1462 im ersten Tiergarten im Stadtgraben) und zweihundert Jahre nachdem erstmals ein Elefant in Wien zu sehen war (ab 1552 auf Schloss Ebersdorf, später in der Menagerie von Schloss Neugebäude), eröffnete die Menagerie („höfische Tierhaltung“) bei der kaiserlichen Sommerresidenz Schönbrunn. Das derzeit älteste von 8.000 Tieren ist die Seychellen-Riesenschildkröte Schurli (Jahrgang 1906). Im Zweiten Weltkrieg hat sein Panzer Verletzungen abbekommen, die man seit 1953 in Schönbrunn bewundern kann.

Wie viele Achterl gehen sich aus 700 Hektar Weinbaufläche aus?

Wien und Wein, diese Liebe ist mehr als ein Anagramm. Wien ist die einzige Großstadt der Welt mit nennenswertem Weinbau und der Heurige ist eine Wiener Lokalspezialität. Der Ertrag der Wiener Weingärten liegt im Schnitt bei rund zwei Millionen Litern pro Jahr – es gehen sich also sechs Millionen Achterl aus.

Wann wurde das erste Hochhaus Wiens gebaut?

Als erstes Hochhaus Wiens nennen die Wiener oft den von 1953 bis 1955 erbauten Ringturm am Schottenring. Tatsächlich wurde das erste Hochhaus bereits 22 Jahre davor in der Herrengasse 6–8 mit einer Höhe von fünfzig Metern erbaut. Die 224 Wohnungen auf 15 Stockwerken sind 2,90 Meter hoch und zogen bald Künstler mit dem nötigen Kleingeld an.

Wie wurden die Wiener Straßenbahnen nummeriert?

Mit der Elektrifizierung der Bim verwendete man ab 1907 tatsächlich das Nummernsystem. Es wurde im Laufe der Zeit ziemlich durcheinandergebracht und 2008 endgültig gekippt. Die Rundlinien waren aufsteigend mit größeren Radien konzentrisch um das Stadtzentrum angeordnet und mit Nummern von 1 bis 20 gekennzeichnet. Die 1er und die 2er führen früher um den Ring. Seit diese beiden Linien aber an bestimmten Ringpunkten stadtauswärts fahren, wurde das System eben obsolet.

Woher kommt die Wiener Küche?

Erstens ist die Wiener Küche als einzige der großen Küchen nach einer Stadt benannt. Zweitens hat dennoch fast jedes typische Wiener Gericht einen Migrationshintergrund – meist als kulinarischer Spiegel der einstigen Vielvölkermonarchie Österreich. Einflüsse aus Ungarn, Böhmen, Mähren, vom Balkan, aber auch italienische, französische und süddeutsche Spezialitäten sowie Überbleibsel der Türkenbelagerungen und der jüdischen Kultur sind von den Speiseplänen nicht wegzudenken. Drittens neigt die Wiener Küche zu deftigen Großportionen: Hier isst man als Beilage, was anderswo eineinhalb Hauptspeisen sind.

Buchtipp: “Wann verlor das Riesenrad seine Waggons? & 101 andere Fragen zu Wien” von Axel N. Halbhuber, erschienen im Metroverlag (25. März 2013). ISBN: 978-3-99300-125-4, 19,90 Euro.
(SVA)

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