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Wien: Pestsäule-Mahnmal auf der Mariahilfer Straße errichtet

Die zweite Pestsäule steht in den nächsten Wochen in der Nähe des Wiener MQ
Die zweite Pestsäule steht in den nächsten Wochen in der Nähe des Wiener MQ ©Vienna Online
Die neue Pestsäule
Die Errichtung der Säule

Eine Pestsäule ist für Wien offenbar noch nicht genug: Seit Mittwoch steht in Wien ein zweites Mahnmal, das an die große Pestepidemie des 17. Jahrhunderts erinnert. Allerdings ist dieses Denkmal nur temporär – und hat noch einen anderen Hintergrund. 

Das abstrakte Gebilde, das seit 16. November 2011 die Mariahilfer Straße auf der Höhe des Museumsquartiers ziert, ist ein Kunstwerk der polnischen Künstlerin Jadwiga Sawicka. Die multimediale Installation “Pestsäule” ragt über 7,5 Meter in die Höhe und ist als Anspielung auf die Pestsäule am Graben gemeint.

Pestsäule mit konsumkritischer Botschaft

Die Installation entstand unter der Schirmherrschaft der Gesellschaft “Kunst im öffentlichen Raum” (KÖR). Laut den Veranstaltern bedient sich Jadwiga Sawicka durch die Leuchtkästen in ihrer als Metallkonstruktion emporragenden Säule einer Ästhetik der Werbebranche. Als Gegenpart dazu dienen die darauf abgebildeten Textpassagen, die existentielle Themen behandeln.

Denn die neue Pestsäule zieren die Textpassagen “Sie weinten. Sie schrien. Sie kamen um!” und “Wir arbeiten. Wir kaufen. Wir erkranken!” auf Deutsch, Englisch und Polnisch. Damit will die Künstlerin Kritik an der Konsumgesellschaft üben – weshalb die Installation bewusst am Fuße der stark frequntierten Einkaufsstraße steht, in der zur Vorweihnachtszeit besonders reges Treiben herrscht. Durch Lautsprecher wird zusätzlich in regelmäßigen Abständen eine Soundkomposition von Andrzej Juszczyk mit Trommelwirbel eingespielt. Das Pestsäule-Mahnmal wird noch bis 10. Dezember dort zu sehen sein.

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