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Wien, NÖ und Burgenland wollen bei Raumplanung mehr kooperieren

Gut gelaunt präsentierten die drei Landeshauptleute am Mittwoch die Studienergebnisse in Wien.
Gut gelaunt präsentierten die drei Landeshauptleute am Mittwoch die Studienergebnisse in Wien. ©APA
Als Arbeitsgrundlage soll eine gemeinsam in Auftrag gegebene Studie dienen, deren Ergebnisse nun vorliegen. Alle drei Bundesländer stehen vor ähnlichen Herausforderungen, daher wolle man die Kooperation verstärken.

Durch das prognostizierte Bevölkerungswachstum um 400.000 Einwohner bis 2030 müssen entsprechende Maßnahmen bezüglich Wohnraum und Verkehr gesetzt werden. Diese wolle man erreichen, ohne dabei Umwelt und Lebensqualität zu beeinträchtigen, versprachen die Landeshauptleute Michael Häupl (S), Erwin Pröll (V) und Hans Niessl (S) am Mittwoch in einer gemeinsamen Pressekonferenz im Wiener Rathaus.

Konkret geht es um die “Stadtregion plus”, also die Bundeshauptstadt, das östliche Niederösterreich und Nordburgenland. Häupl versicherte, dass die Region wachse – auch wirtschaftlich, was in Europa unter den heutigen Bedingungen nicht selbstverständlich sei. Dank der Studie lägen nun erstmals gesicherte Daten vor, um gemeinsame Planungsarbeit für die Zukunft zu machen, so der Wiener Bürgermeister.

2030 drei Mio. Menschen mehr in Wien, NÖ und Burgenland

Angesichts der Annahme, dass bis 2030 im betreffenden Gebiet rund drei Mio. Menschen – zwei Mio. davon in Wien – leben werden, bedeute dies Konsequenzen für die Verkehrsinfrastruktur und die Siedlungspolitik. “Die Challenge ist, das kompatibel zu machen mit den Naturschönheiten”, verwies Häupl auf den Donauraum, den Neusiedler See und die March.Niederösterreichs Landeschef Pröll nannte für sein Bundesland die Siedlungsentwicklung als große Herausforderung.

Um der Randbesiedelung entgegenzuwirken, müssten Orts- und Stadtkerne wiederbelebt werden. Außerdem gebe es das Problem, dass zentrale Baulandreserven oftmals gehortet würden, um später höhere Preise zu erzielen. Zudem gelte es, als Maßnahme gegen den “Bodenfraß” verdichtete Bauformen zu forcieren. Um den Verkehr zu entlasten, müsse vorrangig an hochrangigen Knotenpunkten gebaut werden. Schließlich gibt es laut Pröll schon jetzt bis zu 130.000 Pendler nach Wien bzw. 50.000 aus Wien.

Studie erhob auch “Durchschnittsbürger”

Niessl betonte, dass man die Bevölkerungsentwicklung im Burgenland differenziert betrachten müsse. Im Norden werde ein starker Zuwachs erwartet, während man im Süden große Anstrengungen unternehmen müsse, damit die derzeitige Abwanderung nicht weitergehe. Niessl sprach sich für einen Ausbau von Straße (etwa drei Spuren für die A4-Ostautobahn), Schiene und Öffis aus.

Die am Mittwoch präsentierte Studie hat auch den Durchschnittsbürger der Stadtregion im Jahr 2010 erhoben. Dieser ist 1,72 Meter groß, ist knapp 41 Jahre alt und verdient rund 1.200 Euro netto. Angesichts der kulinarischen Vorlieben – Pasta und Weißwein – erkannte sich Häupl teils selbst im Otto Normalverbraucher Ostösterreichs wieder. Das Problem: Das durchschnittliche Gewicht liegt bei 74 Kilo. “Da falle ich eindeutig raus”, gab der Bürgermeister nonchalant zu.

(APA)

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