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Wien-Mitte: Abriss startet im Frühjahr

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Für den Bahnhof Wien-Mitte ist das Ende nah. Im Laufe des Frühjahrs startet der Abriss des heruntergekommenen Gebäudekomplexes, der bis 2011 durch einen modernen Büro- und Einkaufskomplex ersetzt wird.

Der Abbruch wird in Etappen erfolgen, hieß es beim Bauträger B.A.I. auf APA-Anfrage. Der Zugang zu den U-Bahn- und S-Bahn-Bereichen soll durchgehend gewährleistet bleiben.

Gearbeitet wird an dem Großprojekt an der Landstraßer Hauptstraße bereits seit Monaten, auch wenn von außen wenig zu sehen ist. Vor allem im Untergrund, etwa im Bereich der U4, werden die Fundamente vorbereitet. Die Überbauung aus den 1960er Jahren will man ab dem zweiten Quartal 2008 schrittweise demolieren. Der mehrgeschoßige unterirdische Stationsbereich bleibt erhalten, wird aber modernisiert.

“Wir schließen! Täglich neue Schnäppchen!!!”, verkünden Plakate an der Interspar-Filiale in der Passage zur Station des “City Airport Train”. Am 31. März ist endgültig Schluss – später als bei anderen Geschäftsbetreibern, die längst ausgezogen sind. Heruntergelassene Rollbalken herrschen vor. Nur in der großen Bahnhofshalle könnte man angesichts des geschäftigen Treibens fast vergessen, dass von dem weitläufigem Bau schon bald nichts mehr übrig sein wird.

Am Ende ist auch die benachbarte Markthalle, die trotz Protesten geschlossen und in den Neubau integriert wird. Von 49 Mietern haben 45 die insgesamt 10,7 Mio. Euro an Ablöse der Stadt akzeptiert. Drei Fleisch- und ein Gastronomiestandler weigern sich standhaft und harren zwischen Bauschutt und leergeräumten Marktnischen aus. Räumungsklagen sind eingebracht, die Halle bleibt noch bis Ende April offen. Im künftigen Einkaufszentrum ist ein Spezialitätencorner für die Standler vorgesehen. Zwischenzeitlich wird es eine Containerlösung geben.

Statt des “Ratzenstadels”, wie Bürgermeister Michael Häupl (S) den Komplex einst tituliert hat, entsteht um rund 400 Mio. Euro ein U-förmiger multifunktionaler Gebäudekomplex mit einem 70-Meter-Hochhaus, der auf 127.000 Quadratmeter Bruttogeschoßfläche Büros, Geschäfte, Gastronomie und Freizeiteinrichtungen beherbergen soll. Herzstück ist ein 28.000 Quadratmeter großes Einkaufszentrum. Der Spatenstich erfolgte im Oktober 2007.

Realisiert wird das Projekt durch die Architekten Neumann und Steiner, Ortner und Ortner sowie Lintl und Lintl. Sie waren bereits für das gescheiterte Vorgängerprojekt verantwortlich, dass bis zu 97 Meter hohe Bauten vorgesehen hatte und deshalb eine Debatte um das UNESCO-Welterbe-Prädikat der Wiener Innenstadt auslöste. Das Projekt wurde redimensioniert, verantwortlich dafür war das Team Henke und Schreieck.

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