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Wien-Meidling: Kobra bei Hundeauslaufzone gefunden

Die Kobra lebt nun im Haus des Meeres.
Die Kobra lebt nun im Haus des Meeres. ©APA
Eine Frau entdeckte eine zugeklebte Schachtel und brachte diese ins Tierschutzhaus. Schließlich hätte sich in der Kiste "etwas bewegt". Die 75 Zentimeter lange Giftschlange hat nun ein neues Heim im Haus des Meeres.
Bilder der Kobra

Eine 75 Zentimeter lange Monokelkobra hat eine Frau am Dienstagnachmittag bei einem Park in Wien-Meidling entdeckt. Die Giftnatter war in einem Karton verpackt und bei einer Hundeauslaufzone deponiert. “Ich habe ihn hochgehoben, geschüttelt – da hat sich etwas bewegt”, schilderte die 31-Jährige. Die Finderin brachte die Schachtel ins Tierschutzhaus. Mittlerweile hat das Reptil in einem Terrarium im Haus des Meeres ein neues Heim gefunden, wie Direktor Michael Mitic berichtete.

“Die Kobra hat sich bei ihrer Ankunft im Haus des Meeres extrem gebärdet”, sagte Mitic. Mittlerweile konnte sich die junge Schlange etwas beruhigen. “Auf dem Bauhauskarton war ‘ich bin nicht mehr giftig’ vermerkt, aber das ist eine dubiose Sache, an die ich nicht glaube”, so der Direktor. Denn nur wenn man die Giftdrüsen einer Kobra operativ entfernt, ist diese tatsächlich entgiftet, erklärte der Fachmann. Oft wenden Scharlatane Methoden an, die keine Sicherheit bieten. “Wir behandeln sie jedenfalls wie eine normale Giftschlange.”

“Nur mit toten Mäusen füttern”

“Bitte nur mit toten Mäusen füttern”, war auf dem Behälter außerdem mit Filzstift geschrieben. “Entgiftete Tiere haben ein Verdauungsproblem”, erklärte der Experte. Das könnte den Hinweis erklären.

“Der Karton ist bei einer Grünanlage nahe der Grünbergstraße bei einem Zaun einer Hundeauslaufzone gelegen”, sagte die Finderin. “Da bin ich neugierig geworden. Wie sich in der Schachtel etwas bewegt hat, bin ich davon ausgegangen, dass es sich um ein Reptil handelt. Mit einer Kobra habe ich nicht gerechnet.” Angst hätte sie nicht gehabt: “Die Schachtel war ja gut zugeklebt.”

Giftige Reptilien in Wien verboten

Die im öffentlichen Dienst tätige 31-Jährige brachte den Fund ins Wiener Tierschutzhaus. “Ich habe schon öfter Tiere, zum Beispiel verletzte Tauben, dort abgegeben.” Die Mitarbeiter der Einrichtung transportierten den Karton schließlich ins Haus des Meeres. Wo man laut Mitic sehr überrascht war, auf eine Kobra zu stoßen. In Wien sind giftige Reptilien jedenfalls verboten.

Die Indische Kobra mit zwei Flecken im Nacken gilt als die klassische Brillenschlange. Das in Wien entdeckte Tier – Fachbegriff: Naja kaouthia – hat nur einen runden Fleck, was ihren Namen erklärt. Das schlanke Reptil ist eigentlich in Südostasien (in Gebieten Indiens, Pakistans, Chinas und Malaysias) zu Hause.

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