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Wien: Mehr Polizeikontrollen, 25 Prozent weniger Alkolenker

Polizei intensiviert Alko-Kontrollen
Polizei intensiviert Alko-Kontrollen ©VN (Archiv)
Die verstärkten Polizeikontrollen rund um die Adventmärkte haben erste Erfolge gezeigt. Es wurden in den vergangenen 14 Tagen 253 alkoholisierte Lenker erwischt, 2008 waren es noch 336 Alkolenker.

Das sei eine Reduktion um etwa 25 Prozent, gab die Polizei am Samstag bekannt. Während im Vorjahr noch 174 Führerscheinabnahmen erforderlich waren, verloren heuer 137 Lenker ihre Fahrgenehmigung.

In den vergangenen zwei Wochen wurden bei 6.749 Fahrzeuglenkern Alkoholvortests durchgeführt. Im Vergleichszeitraum des Vorjahres waren es etwa 3.900 Kontrollen. Damit wurde die Kontrollrate um 73 Prozent erhöht. Beamte aus Polizeiinspektionen, Stadtpolizeikommanden und der Landesverkehrsabteilung haben Ausfallstraßen und Bezirksteile bei insgesamt 84 Schwerpunktkontrollen in Augenschein genommen. Auch Autobahnabfahrten wurden immer wieder kurzfristig für die Kontrollen gesperrt.

Tricks, die garantiert nichts helfen
Die Liste der Tricks, mit denen alkoholisierte Autofahrer die Polizei bei Alkoholkontrollen hinters Licht führen wollen, ist lang. Das Landespolizeikommando Wien und der ÖAMTC haben zu Forschungszwecken mit vier nüchternen Personen den Test gemacht und sechs geläufige Alkoholmythen widerlegt.

„Pralinen mit Alkoholfüllung beeinflussen den Promillewert”: Die Ausrede „Ich habe gerade eine Praline mit Alkoholfüllung gegessen” hören Polizisten häufig. Beim ÖAMTC-Test aßen vier nüchterne Testpersonen jeweils drei Schnapspralinen, anschließend wurde mit dem Vortestgerät der Promillegehalt gemessen. Der Haftalkohol im Mund ließ den Wert kurzfristig auf über drei Promille steigen, innerhalb weniger Minuten sank der Wert allerdings wieder auf null.

„Kaffee oder Energydrinks machen nüchtern”: Ein uralter Mythos, den der ÖAMTC-Mediziner nicht bestätigen kann: „Beide Getränke regen die Magendurchblutung an und fördern somit die Alkoholaufnahme ins Blut.

Kohlensäure beschleunigt diesen Vorgang sogar noch.” „Mundwasser neutralisiert die Alkoholfahne”: Mundwasser kann sogar kontraproduktiv sein, denn viele Produkte enthalten Alkohol. Beim Test ließ der Haftalkohol im Mund die Anzeige kurzfristig sogar auf 3,6 Promille steigen. „Der intensive Pfefferminz-Geruch erregt in jedem Fall Verdacht”, erläutert der Wiener Bezirksinspektor Peter Kreuzer.

„Das Testgerät kann man mit Eiswürfeln austricksen”: Der eiskalte Atem beeinflusst das Testgerät tatsächlich. Beim Test zeigte sich allerdings, dass es unmöglich ist mit dem Mund voller Eiswürfel normal mit dem Polizisten zu sprechen und mit voller Kraft ins Röhrchen zu blasen.

„Zigarettenrauch senkt den Alkoholwert”: Zigarettenrauch kann höchstens das Vortestgerät geringfügig täuschen. Der Alkomat ist allerdings gänzlich unbestechlich. Zudem führt die Polizei direkt nach dem Zug an der Zigarette keine Tests durch, da der Zigarettenrauch äußerst schädlich für die hochsensiblen Geräte ist.

„Knoblauch schützt vor Alkoholfahne”: „Das zu überprüfen haben wir unseren Testern erspart. Tatsache ist, dass keinerlei Substanzen im Knoblauch enthalten sind, die das Testergebnis verfälschen könnten”, widerlegt der begleitende Arzt auch diesen Mythos.

Verschärfte Kontrollen
Mit Schwerpunktkontrollen und gezieltem Anhalten von „verdächtigen” Autofahrern wird die Polizei auch heuer während der Ballsaison und Faschingszeit wieder viele Lenker zum Alkoholtest bitten. Wer am Vortestgerät einen verdächtigen Wert aufweist, wird zum Alkomaten gebeten. Und nicht zwangsläufig liegen bei Alkoholkontrollen Verdachtsmomente wie Alkoholgeruch oder rote Augen vor: „Bei Schwerpunktkontrollen führen wir Atemalkoholkontrollen durch, ohne dass ein konkreter Verdacht vorliegt”, warnt die Verkehrspolizei.

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