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Wien-Marketing: FPÖ ortet "Ausschreibungsskandal"

Die Wiener FPÖ ortet einen "Ausschreibungsskandal" bei der Neubesetzung von Leitungsposten der Stadt Wien Marketing GmbH sowie der Prater Service GmbH.

Laut FPÖ standen die entsprechenden Entscheidungen schon vor der Ausschreibung fest. Kritisiert wird auch, dass statt bisher einem nun vier Chefs im Amt sind.

“Die SPÖ bestimmt vorher intern, welche Parteigänger einen Posten bekommen”, zeigte sich FP-Klubchef Eduard Schock am Donnerstag in einer Pressekonferenz überzeugt. Anlass für die Neubesetzungen war die Aufsplittung der bisherigen Marketing- und Pratergesellschaft in zwei unabhängige Unternehmen. Der bisherige Leiter der Gesellschaft, Georg Wurz, ist seit heuer Leiter der neuen Prater GmbH. Ihm zur Seite steht ein zweiter Geschäftsführer.

Die Stadt Wien Marketing GmbH – die unter anderem Großveranstaltungen organisiert – erhielt ebenfalls eine Doppelspitze. Mit der Führung der Gesellschaft wurden die bisherigen Prokuristen betraut. Laut FPÖ gab es zwar eine Ausschreibung, im Rahmen des Auswahlverfahrens habe es jedoch aus dem Rathaus Interventionen gegeben – mit dem Ziel, dass die beiden betreffenden Personen zum Zug kommen.

Letztlich sei das so geschehen, obwohl es auch andere geeignete Bewerber gegeben habe. “Für uns ist die zuständige Stadträtin (Grete, Anm.) Laska rücktrittsreif”, erklärte Klubchef Schock. Erstaunt zeigte er sich auch darüber, dass der bisherige Leiter der Gesamtgesellschaft weiterhin Geschäftsführer bleibe. Dabei hätte dieser nach dem “Debakel” um die Errichtung des Riesenradplatzes abgelöst werden müssen. Die Freiheitlichen kündigten an, in der Causa das Kontrollamt einzuschalten.

Der Aufsichtsratsvorsitzende der Stadt Wien Marketing GmbH, Bernd Schmid, wies die Kritik der FPÖ in Sachen Personal-Entscheidungen zurück. Die neuen Geschäftsführer der Marketing-Gesellschaft seien aus den Hearings klar als die am besten Geeigneten hervorgegangen, versicherte er im Gespräch mit der APA. Und die Gründung der Prater Service GmbH sei nötig geworden, weil es nicht mehr sinnvoll erschienen sei, beide Bereiche in einer Gesellschaft zu vereinen.

“Es haben sich Aufgabenbereiche und Budgets so entwickelt, dass dies in einer Gesellschaft nicht mehr möglich war”, so Schmid. Darum sei das Unternehmen Stadt Wien Marketing und Prater Service GmbH geteilt worden. Dass es jeweils zwei Geschäftsführer gibt, sei bei Firmen im Umfeld der Stadt üblich: “Es gilt das Vier-Augen-Prinzip.”

Er verwies darauf, dass auch in der Ursprungsgesellschaft meist zwei Chefs tätig waren. Nur für eine kurze Zeit habe Georg Wurz das Unternehmen alleine geführt – da sein Co-Geschäftsführer in eine andere Gesellschaft gewechselt sei.

Die Auswahl der Geschäftsführerpositionen für die neue Stadt Wien Marketing GmbH wurde laut Schmid durch eine renommierte Headhunter-Firma, nämlich der “Gesellschaft für Wirtschaftspsychologie” durchgeführt. Aus dem Verfahren seien die nunmehrigen Chefs als am besten qualifiziert hervorgegangen. Von Interventionen seitens der Stadt wisse er nichts, betonte Schmid.

“Die Entscheidung war eindeutig und ich stehe natürlich dazu”, betonte der Aufsichtsratschef. Er verwies darauf, dass auch die Besetzung der nunmehrigen Prater Service GmbH durch ein Personalberatungsbüro abgewickelt worden sei.

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