Wien im Faschingsfieber: Edle Kostüme im Theaterfundus

Mit dieser überlangen Robe steht man sowohl auf jedem großen Ball als auch einer Faschingsfeier im Mittelpunkt. Der wallende, paillettenbesetzte Traum aus Dutzenden Metern Stoff zählt zu den außergewöhnlichsten Exemplaren des Wiener Theaterfundus’, der derzeit einen wahren Ansturm erlebt. “Heute war es höllisch”, berichtet Fundus-Leiter Harald Falk.

Abendgarderobe ist bereits Mangelware, vor allem in größeren Größen.

Ansturm im Wiener Theaterfundus

Der Leiter des Fundus’ und Kostümverleihs “Art for Art” scheint die hektische Betriebsamkeit in seinen 23 Hallen durchaus zu genießen. Stolz schildert er, wie seine Mitarbeiter und er sich hier zurecht finden: “Wir haben das alles im Kopf gespeichert.” Computer-Archiv gibt es keines.

Immerhin hängen auf rund neun Kilometern Kleiderstangen etwa eine Viertel Million Kostüme, die bereits auf einer Bühne ihren großen Auftritt hatten. Danach wurden sie im Fundus eingelagert, wo sie teils jahrzehntelang weiterverwendet werden. Die ältesten Stücke stammen aus den 1950er-Jahren – etwa hauchzarte Kimonos aus “Madame Butterfly”.

Termin für Faschingskostüm

Wer sich hier umsehen und ein Outfit auswählen möchte, braucht einen Termin und sollte sich vorher bereits ein paar Gedanken gemacht haben. Denn ansonsten wird er vom Angebot schlicht überwältigt. “Zwei Stunden sollte man sich Zeit nehmen”, so Falk.

Die versierten Fundusmitarbeiter sehen zwar auf den ersten Blick, was der Kundschaft passen könnte, da im Preis neben kleineren Änderungen auch Accessoires wie Schuhe, Hut und Tasche inbegriffen sind, aber gut Ding braucht nun mal Weile.

Damen setzen derzeit besonders auf die 20er- und 30er-Jahre des vergangenen Jahrhunderts. Der Preis für die Leihgabe richtet sich nach dem Materialwert, ab 120 Euro ist man dabei. Das wertvollste Herrenkostüm ist die Tracht eines römischen Centurios – 850 Euro muss einem ein derartiger Auftritt wert sein.

Mehr Ideen zu Faschingskostümen finden sie hier.

(APA)