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Wien: Frauen erhalten um 32,6 Prozent weniger Pension als Männer

Frauen bleibt in der Pension weniger im Börserl als Männer.
Frauen bleibt in der Pension weniger im Börserl als Männer. ©APA/dpa
Der Wiener "Equal Pension Day" zeigt: Die Einkommensschere setzt sich im Alter weiter fort. Frauen leisten nach wie vor einen Großteil der unbezahlten Arbeit.

"Das wirkt sich auf das Einkommen und die Pension aus. Viele Frauen arbeiten in systemerhaltenden Berufen. Sie halten die Gesellschaft am Laufen. Hier braucht es eine Aufwertung", so Frauenstadträtin Kathrin Gaal zum Wiener Equal Pension Day am 2. September 2020.

"Altersarmut betrifft vor allem Frauen. Das ist alarmierend. Unser klares Ziel ist es, die Lohnschere und die Lücke zwischen der Pension von Männern und Frauen zu schließen. Das Ziel ist: Gleicher Lohn für gleiche Arbeit!", so Gaal. Und: "Mir ist besonders wichtig, Mädchen zu stärken und ihnen ihre Möglichkeiten aufzuzeigen."

Der Equal Pension Day markiert jenen Tag, an dem Männer bereits so viel Pension bezogen haben, wie Frauen erst bis zum Jahresende erhalten haben werden.

Im Jahr 2020 fällt der Wiener Equal Pension Day auf den 2. September. Das heißt: Vergleicht man die Pension von Männern und Frauen wienweit, erhalten Frauen ab diesem Tag im Durchschnitt "keine Pension mehr" bis zum Jahresende.

Frauen in Wien erhalten um 641 Euro weniger Pension pro Monat

In Wien bekommen Frauen im Durchschnitt um 32,6 Prozent weniger Pension als Männer. Frauen in Wien beziehen österreichweit die höchste Pension - mit durchschnittlich 1.327 Euro pro Monat. Wiener beziehen im Durchschnitt 1.968 Euro pro Monat. Damit erhalten Frauen in Wien im Durchschnitt um 641 Euro pro Monat weniger als Männer.

Frauen leisten noch immer einen Großteil der unbezahlten Arbeit. Gründe für die ungleiche Pension sind u.a. das niedrigere Einkommen von Frauen, Erwerbsunterbrechungen, Karenzzeiten, Teilzeitarbeit und die Pflege von Angehörigen.

Frauen beziehen eine wesentlich niedrigere Pension als Männer. Ein Grund: Je höher das monatliche Erwerbseinkommen ist, umso mehr Beitragsmonate geleistet werden, umso höher ist auch die spätere Pension. Nach wie vor wird die Pflege- und Betreuungsarbeit von Angehörigen altersunabhängig vorwiegend von Frauen geleistet. Das sind wiederum Gründe dafür, dass viele Frauen Teilzeit arbeiten. Und: Jedes Jahr in Teilzeit verringert die spätere Pensionshöhe.

Unterschiede zwischen den Bundesländern

Frauen in Österreich erhalten im Durchschnitt um 41,86 Prozent weniger Pension als Männer. Im österreichweiten Schnitt bekommen Frauen damit um ganze 825 Euro weniger Pension pro Monat als Männer. Wien ist das einzige Bundesland, das den heurigen Equal Pension Day im September begeht. Auf dem letzten Platz liegt heuer Vorarlberg - hier fiel der Equal Pension Day 2020 auf den 7.7.

(red)

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